Davos steht im Halbfinal der Champions Hockey League. Dem 1:1 im Heimspiel lässt der HCD in Nordschweden einen 4:1-Triumph gegen den Topklub Skelleftea folgen.
Der Sieg gegen den ambitionierten Halbfinalisten der letzten Europacup-Saison ist hoch einzuschätzen. Als die favorisierten Skandinavier zu einer letzten von diversen Druckphasen ansetzten, sorgte Andres Ambühl in Unterzahl für das Davoser Solo des Abends. Mit seinem sechsten Auswärtstor in der CHL-Kampagne erzwang der Captain in der 51. Minute die überraschende Zäsur, die letzte Pointe in der Schlussminute mit dem 1:4 ins leere Tor (Lindgren) beanspruchte der HCD ebenfalls für sich – notabene bei einem Schussverhältnis von 13:39.
Sechs Jahre nach dem goldenen Januar der ZSC Lions produziert mit dem HCD ein nächster NLA-Vertreter europaweit positive Schlagzeilen. Trainer Arno Del Curto schwebte vom ersten August-Tag an vor, nicht nur in den nationalen Rinks, sondern auch auf internationaler Ebene Spuren zu hinterlassen.
Der sechsfache Meistercoach taxierte den Vergleich mit der nord- und osteuropäischen Elite im Gegensatz zur NLA-Konkurrenz von Beginn weg als wichtig. Entsprechend fokussiert trat seine Mannschaft auf. Nach dem Gruppensieg eliminierten die Bündner in der Knock-out-Phase mit IFK Helsinki, Liberec und Skelleftea der Reihe nach Teams aus grossen Hockey-Nationen.
Bereits Auftakt war aus Sicht der Bündner traumhaft verlaufen. Nach der erstem Fehlpass der forschen Schweden setzte der HCD zum Konter an, den Dick Axelsson stilsicher zum 1:0 (5.) verwertete. In der 10. Minute erhöhte Enzo Corvi auf 2:0. Der Stürmer hatte einen Angriffszug der Einheimischen abgefangen und die einträgliche Co-Produktion mit Dino Wieser gleich selber eingeleitet.
Der Schweizer Branchenprimus beeindruckte im Duell mit der führenden schwedischen Hockey-Organisation im hochklassigen ersten Drittel punkto Tempo und Effizienz. Gegen den Playoff-Finalisten und zweifachen Meister der letzten fünf SHL-Saisons erzwang der HCD früh einen kursweisenden Vorteil.
Die Performance ist jeglichem Bereich hoch einzustufen. Gegen die aktuell zweitbeste Offensive der Liga des neunfachen Weltmeisters in 120 Minuten nur zwei Gegentore hinnehmen zu müssen, kommt einer Meisterleistung gleich. Del Curto demonstrierte ein weiteres Mal, dass er mit dem HCD jederzeit in der Lage ist, in eine nächste Dimension vorzustossen.
In der Runde der letzten vier treffen die Bündner am 12. und 19. Januar auf Frölunda Göteborg, das sich nach dem 2:3 im Hinspiel mit einem 5:4-Heimsieg in die (torlose) Verlängerung schoss und sich im Penaltyschiessen gegen den letztjährigen Titelhalter Lulea durchsetzte.
Skelleftea – Davos 1:4 (0:2, 1:0, 0:2)
3800 Zuschauer. – SR Anisimow/Salonen (Russ/Fi), Yletyienen/Käck (Sd). – Tore: 5. Axelsson (Marc Wieser, Schneeberger) 0:1. 10. Corvi (Dino Wieser) 0:2. 21. Forssell (Ericsson, Burström) 1:2. 51. Ambühl 1:3 (Ausschluss Sciaroni!) 1:3. 60. (59:03) Lindgren (Du Bois) 1:4 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Skelleftea, 7mal 2 Minuten plus Spieldauer (Jung) gegen Davos.
Skelleftea: Svensson; Burström, Ürbom; Marcus Pettersson, Lundberg; Lindholm, Ahö; Ohman; Ericsson, Forssell, Norman; Calof, Zackrisson, Adam Pettersson; Broadhurst, Lindholm, Petterström; Holmström, Wingerli, Ohlsson; Stenlund.
Davos: Genoni; Du Bois, Guerra; Schneeberger, Paschoud; Brejcak, Jung; Heldner; Sciaroni, Ambühl, Paulsson; Marc Wieser, Perttu Lindgren, Axelsson; Setoguchi, Corvi, Dino Wieser; Simion, Walser, Jörg; Aeschlimann.
Bemerkungen: Skelleftea ohne Pesonen, Lundberg, Ritola, Heed, Fredrik Lindgren (alle verletzt), Davos ohne Forster (verletzt), Kindschi, Ryser (beide überzählig). 48. Axelsson mit Schulterverletzung ausgeschieden. 56. (55:31) Timeout von Skelleftea, danach bis 60. (59:03) ohne Goalie.