Rekordsieger Davos hat den Spengler-Cup erstmals seit 2006 wieder gewonnen. Im Final beherrschte der HCD Dinamo Riga nahezu während der gesamten Spielzeit und setzte sich 3:2 durch.
In den letzten Minuten erhob sich das erfolgsverwöhnte Publikum auch auf den VIP-Plätzen zur Standing-Ovation. Die Fans goutierten das letzte Festspiel ihrer Equipe vor dem Jahreswechsel. Es war der perfekte Abschluss einer makellosen Davoser Woche, die das gesamte Wunschprogramm beinhaltete: ein beispielloses Schaulaufen gegen das Team Canada (8:1), zwei formidable Siege gegen den tschechischen Playoff-Finalisten Vitkovice und nun der attraktive Schlusspunkt gegen das inoffizielle lettische Nationalteam.
Der beste Hockey-Klub der Schweiz erweiterte sein umfangreiches Palmarès um einen weiteren Pokal. Im Jahr des 90. Jubiläums beschenkte der 30-fache Meister sich und seine 6500 Anhänger mit dem 15. Triumph beim Heimturnier. Auch in dieser Sparte ist der HCD topklassiert. Vor den diversen Qualitäten des NLA-Titelhalters musste selbst der zuvor verlustpunktlose KHL-Repräsentant kapitulieren. Nach drei Turniersiegen in Serie stoppten die Bündner die Dominanz der russischen Liga.
Hauptbeteiligt an den Erfolgen ist die starke tschechische Fraktion des führenden NLA-Klubs. Petr Sykora ebnete mit seinem fünften (!) Turniertor in der 11. Minute frühzeitig den Weg zum allseits erklärten Ziel. Brendl, die Leihgabe aus Rapperswil-Jona, verhinderte mit dem 3:1 in der 31. Minute das Comeback der Letten. Lucnius‘ 2:3 liess der HCD erst 26 Sekunden vor Schluss zu. Die Gefahr, sich den Erfolg noch entreissen zu lassen, bestand aber trotz der kurzen finalen Turbulenzen nicht mehr.
Die finale Niederlage Rigas ändert am vorzüglichen und ungemein professionellen Eindruck, den KHL-Vertreter in den vergangenen Jahren im Kurort hinterlassen haben, selbstredend nichts. Die Exponenten der besten europäischen Liga sind höchst willkommene Gäste. Es ist kein Geheimnis, dass sich Turnierchef Fredi Pargätzi darum bemüht, für die 86. Austragung wie bei der Premiere des neuen Modus 2010 zwei KHL-Vereine zu engagieren.
In den letzten sieben Jahren stand sechsmal ein Team der KHL im Final. Dinamo Riga ist nach Salawat Ufa (Finalist 2007) erst das zweite Team, das diesen nicht gewinnen konnte. Die bisherigen KHL-Sieger hiessen Metallurg Magnitogorsk (2005), Dynamo Moskau (2008), Dynamo Minsk (2009) und SKA St. Petersburg (2010).
Dinamo Riga – HC Davos 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)
Vaillant-Arena. – 6500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Hebert/Jablukov (Ka/De), Arm/Kohler. – Tore: 2. Sciaroni (Rizzi, Sejna) 0:1. 11. Sykora (Forster, Reto von Arx) 0:2. 22. Lundmark (Cipulis) 1:2. 31. Brendl (Grossmann/Ausschluss Mikelis Redlihs) 1:3. 60. (59:34) Lucenius 2:3. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Dinamo, 8mal 2 Minuten gegen den HCD.
Dinamo Riga: Jucers; Krisjanis Redlihs, Galvins; Jekabs Redlihs, Ozolins; Rekis, Sotnieks; Cibulskis, Andersons; Mikelis Redlihs, Lucenius, Karsums; Cipulis, Lundmark, Meija; Indrasis, Bicevskis, Podzins; Stals, Ankipans, Bukarts.
HC Davos: Berra; Joggi, Forster; Ramholt, Grossmann; Untersander, Niinimaa; Back; Sykora, Reto von Arx, Taticek; Guggisberg, Earl, Brendl; Sejna, Rizzi, Sciaroni; Bürgler, Steinmann, Sieber.
Bemerkungen: HCD ohne Marha, Jan von Arx, Stoop, Wieser, Guerra (alle verletzt), Neuenschwander (überzählig), Riga ohne Warg (verletzt). 18. Berra hält Penalty von Mikelis Redlihs. 60. (59:34) Timeout von Riga, ab 59:49 ohne Goalie.
85. Spengler-Cup. Allstar-Team. Torhüter: Malek (Vitkovice). – Rechter Verteidiger: Forster (Davos). – Linker Verteidiger: Ozolins (Riga). – Rechter Flügel: Sykora (Davos). – Center: Hospelt (Wolfsburg). – Linker Flügel: Earl (Davos).