Im vierten Spiel lacht das Glück in der Verlängerung diesmal dem HC Davos. In der 2. Minuten der Overtime trifft Enzo Corvi zum 3:2 und gleicht die Halbfinalserie gegen Zug zum 2:2 aus.
Viertes Spiel, zweite Verlängerung: Im Gegensatz zum Spiel 1 vor einer Woche behielt diesmal aber der HC Davos das bessere Ende für sich. Nach nur 65 Sekunden der Overtime traf Enzo Corvi in Überzahl mit einem abgelenkten Weitschuss zum 3:2. Der Sieg des HCD war verdient, auch wenn Zug ebenfalls seine Chancen hatte. Am Ende machten die Bündner aber den frischeren und etwas schnelleren Eindruck und hätten die Entscheidung auch bereits in der regulären Spielzeit herbeiführen können. Damit ist die Serie mit 2:2 wieder völlig offen, das Momentum liegt aber endgültig bei den Davosern.
Der HCD und der EVZ boten den Fans erneut ein Hochgeschwindigkeits-Spektakel erster Güte. Beide Teams agieren – ausgenommen Powerplay und Unterzahlspiel – ziemlich konsequent mit vier Angriffslinien und halten so das Tempo konstant hoch. Die Zentralschweizer scheuen sich nicht, dass bekannte Laufspiel der Davoser mitzugehen und tragen so viel zu einer attraktiven Serie bei.
Bereits im ersten Drittel hätten deutlich mehr als nur ein Tor fallen können. Davos-Goalie Gilles Senn und Zug-Keeper Tobias Stephan machten jedoch eine Vielzahl an Chancen zunichte. Bitter für den erst 21-jährigen Playoff-Neuling Senn, dass er sich beim 0:1 48 Sekunden vor dem Ende des Startabschnitts von Fabian Schnyder in der nahen Ecke erwischen liess.
Die Wende gelang dem HC Davos wie schon am Samstag in Unterzahl. Und wieder hiess der Urheber Perttu Lindgren. In der 34. Minute konnte der Finne von Landsmann Santteri Alatalo nur mit einem Foul am Abschluss gehindert werden. Den fälligen Penalty verwertete der MVP der letzten Saison souverän – zu seinem siebten Shorthander in dieser Saison. Fünf Minuten später skorte Lindgren gleich nochmals mit einem Penalty zur 2:1-Führung. Zug liess sich jedoch nicht abschütteln. Nur 24 Sekunden später nutzte Sandro Zangger einen Abpraller zum Ausgleich.
Trotz des Sieges am Samstag hatte Arno Del Curto erneut umgestellt. Erstmals in dieser Halbfinalserie kam der Finne Tuomo Ruutu, der sich gegen Lausanne an der Schulter verletzt hatte, zum Einsatz. Er blieb aber – im Gegensatz zu Landsmann Lindgren – blass.
Telegramm
Davos – Zug 3:2 (0:1, 2:1, 0:0, 1:0) n.V.
5816 Zuschauer.- SR Vinnerborg/Wiegand, Kovacs/Obwegeser. – Tore: 20. (19:12) Schnyder (Diem, Peter) 0:1. 34. Lindgren (Ausschluss Simion!) 1:1 (Penalty). 39. (38:13) Lindgren 2:1 (Penalty). 39. (38:37) Zangger (Lammer, Senteler) 2:2. 62. (61:05) Corvi (Ruutu, Forster/Ausschluss Akatalo) 3:2. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 6mal 2 Minuten gegen Davos.- PostFinance-Topskorer: Ambühl; Martschini.
Davos: Senn; Du Bois, Rahimi; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Jung; Sciaroni, Corvi, Ambühl; Marc Wieser, Lindgren, Dino Wieser; Simion, Kousal, Jörg; Egli, Walser, Kessler; Ruutu.
Zug: Stephan; Helbling, Grossmann; Diaz, Morant; Schlumpf, Alatalo; Lüthi; Klingberg, Immonen, Senteler; Martschini, Holden, Suri; Zangger, McIntyre, Lammer; Schnyder, Diem, Peter; Fohrler.
Bemerkungen: Zug ohne Markanen und Järvinen, Davos ohne Vaskivuo (alles überzählige Ausländer) und Spylo (rekonvaleszent). 36. Pfostenschuss Ambühl. 39. Timeout Davos (Coaches Challenge). 59. Timeout Zug.