Davos siegt im Auswärtsspiel der Achtelfinals in der Champions League bei Liberec 5:3 und schafft sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche. Zweifacher Torschütze ist Andres Ambühl.
Die Davoser waren am Montag mit viel Selbstvertrauen nach Tschechien gereist, hatten sie doch in der Meisterschaft fünf Siege in Serie gefeiert und dabei 24 Tore erzielt. Diesen Schwung nahmen sie mit; nach 20 Minuten lag der HCD bereits 3:1 nach vorne.
Das wichtige 1:0 erzielte in der 7. Minute Andres Ambühl per Backhand nach einer ungenügenden Abwehr des tschechischen Torhüters Marek Schwarz. Der Captain der Bündner schoss ebenso seinen vierten Treffer in der Champions Hockey League wie gut drei Minuten später Dario Simion, der nach einer 2:1-Situation erfolgreich war. Die Vorarbeit zum 2:0 leistete der Slowake Jan Brejcak, der nicht nur um die Verlängerung des am 10. November auslaufenden Vertrages kämpft, sondern auch gegen zwei frühere Teamkollegen spielte. Nachdem der frühere NHL-Akteur Branko Radivojevic auf 1:2 (15.) verkürzt hatte, stellte Dino Wieser in der 19. Minute den Zweitore-Vorsprung wieder her. Auch bei diesem Treffer hinterliess Schwarz nicht die beste Figur.
Liberec war mit dem 1:3 zur ersten Pause noch gut bedient. Die von Arno Del Curto sehr gut eingestellte HCD überforderte den im ersten Drittel desolat verteidigenden Leader der tschechischen Extraliga mit ihrem starken Transition-Spiel und vergaben noch einige hochkarätige Chancen. In der Folge war der Sieg der Gäste nicht mehr wirklich gefährdet, hatten sie das enttäuschende Liberec weitgehend im Griff. Marcus Paulsson im Powerplay nach einem fantastischen Pass von Perttu Lindgren (29.) und erneut der überragende Ambühl nach einer schönen Aktion von Dick Axelsson (58.) brachten die Davoser gar zweimal mit drei Toren in Führung. 40 Sekunden vor dem Ende liessen sie allerdings unnötigerweise noch das 3:5 zu.
Die Leistung des Schweizer Rekordmeisters gegen das heimstarke Liberec ist nicht hoch genug einzuschätzen, fehlten doch gleich sieben Spieler, weshalb die Davoser nur mit sechs Verteidigern antraten. Dementsprechend begeistert war Del Curto vom Auftritt seiner Equipe. Sie hätten grossartiges Eishockey gespielt, sagte der Erfolgscoach. Für ein solches Resultat hätte er vor der Partie 5000 bis 10’000 Dollar bezahlt. Für das Rückspiel vom kommenden Dienstag erwartet Del Curto einen deutlich stärkeren Gegner. «Sie können viel besser spielen. Ein 5:3 ist nichts», warnte er.
Sollte der Schweizer Meister die Achtelfinals überstehen, würde er im Viertelfinal auf den Sieger des Duelles zwischen den Eisbären Berlin und dem schwedischen Vertreter Skelleftea treffen, der sich mit einem 5:2-Auswärtssieg in Berlin ebenfalls eine gute Ausgangslage verschafft hat.
Liberec – Davos 3:5 (1:3, 1:1, 1:1)
7200 Zuschauer. – SR Kaukokari/Leppanen (Fi), Lhotsky/Zavrel (Tsch). -Tore: 7. Ambühl (Dino Wieser) 0:1. 10. Simion (Brejcak) 0:2. 15. Radivojevic (Bakos) 1:2. 19. Dino Wieser (Ambühl) 1:3. 29. Paulsson (Lindgren/Ausschluss Repik) 1:4. 36. Radivojevic 2:4. 58. Ambühl (Axelsson) 2:5. 60. (59:20) Repik (Vitasek, Derner) 3:5. – Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Liberec: Schwarz; Simek, Sevc; Vitasek, Derner; Ulrych, Vytisk; Plutnar; Repik, Vampola, Birner; Bakos, Bulir, Radivojevic; Krenzelok, Jelinek, Valsky; Jonak, Vlach, Stransky.
Davos: Genoni; Brejcak, Jung; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Ambühl, Walser, Axelsson; Marc Wieser, Lindgren, Paulsson; Sciaroni, Egli, Dino Wieser; Simion, Aeschlimann, Jörg; Ryser; Kessler.
Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Kindschi, Guerra, Corvi (alle verletzt), Setoguchi, Forrer und Schmutz (alle nicht spielberechtigt).