De Watteville: «Die Schweiz ist keine Insel mitten im Ozean»

Dank der Schweizer Kooperation in der OECD zum automatischen Informationsaustausch kann der Finanzplatz nach Ansicht von Staatssekretär Jacques de Watteville als «stabiler, verlässlicher und international anerkannter» Finanzplatz eine Vorreiterrolle übernehmen.

Staatssekretär Jacques de Watteville vor den Medien im März 2014 (Bild: sda)

Dank der Schweizer Kooperation in der OECD zum automatischen Informationsaustausch kann der Finanzplatz nach Ansicht von Staatssekretär Jacques de Watteville als «stabiler, verlässlicher und international anerkannter» Finanzplatz eine Vorreiterrolle übernehmen.

Dank der Schweizer Kooperation in der OECD zum automatischen Informationsaustausch kann der Finanzplatz nach Ansicht von Staatssekretär Jacques de Watteville als «stabiler, verlässlicher und international anerkannter» Finanzplatz eine Vorreiterrolle übernehmen.

«Wollen wir ein Offshore-Finanzplatz sein, der in einer Grauzone operiert und stets Druck und Sanktionen ausgesetzt ist?», fragt de Watteville. Und antwortet: Für Investoren sei die Rechtssicherheit entscheidend. Die Schweiz sei eine wichtige wirtschaftliche Macht und keine im Ozean verlorene Insel.

In der Isolation könnten externer Druck der Schweiz «offensichtlich» weniger anhaben, aber auch der Lebensstandard wäre dann weniger hoch, sagte der Staatssekretär für internationale Finanzfragen in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche».

Im Anfang Woche präsentierten Standard für den automatischen Informationsaustausch im Rahmen der OECD befänden sich Elemente, welche die Schweiz – mit der Unterstützung anderer Länder – als Bedingungen eingebracht habe, sagte er weiter. «Man kann von einem Erfolg der Schweizer Finanzdiplomatie sprechen.»

Die Schweiz habe auf einen einzigen globalen Standard mit dem Prinzip der Gegenseitigkeit gepocht. Zudem habe sie sich unter anderem dafür eingesetzt, dass auch die wirtschaftlich Berechtigten hinter Konstrukten wie Trusts offengelegt werden müssten, dass die Informationen nur für Steuerzwecke genutzt werden dürften und dass der Datenschutz eingehalten werden müsse.

Namenslieferungen nicht «dramatisieren»

Während der Informationsaustausch für die Zukunft gilt, haben zahlreiche Schweizer Banken ihre Vergangenheit erst noch zu regeln. Dazu, dass Banken die Namen von Mitarbeitern in die USA liefern sollen, sagte de Watteville, das sei zwar eine «wichtige und delikate Frage», er warnt aber vor einer «Dramatisierung.»

«Nach unseren Kenntnissen haben die USA weder einen Grund noch die Absicht, Verfahren anzustrengen.» Die US-Justiz wolle die Informationen bestätigen, die sie bereits habe. Dadurch, dass viele US-Kunden ertappt worden seien oder sich selbst gestellt hätten, sei Washington bereits an die Namen vieler Kundenberater gekommen.

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