Der dritte Teil der Zombie-Metzel-Reihe Dead Rising ist einer der exklusiven XBOX ONE Titel. Ein geschmackloses Spiel? Ja, aber es macht halt leider auch noch Spass…
Die Zombies sind wieder unterwegs- und sie haben ihre Freunde mitgebracht…
Als Dead Rising 2006 auf der XBOX 360 veröffentlicht wurde, ahnte wohl kaum jemand, wie hipp Zombies in den nächsten Jahren werden würden. Obschon die Untoten in den 60er Jahren ein eigenes Filmgenre begründeten, schafften sie es erst mit der Popularität der TV-Serie Walking Dead und Mainstream-Horror-Filmen wie Marc Forsters Brad Pitt Vehikel World War Z in den Olymp der Popkultur.
Entsprechend überrascht es nicht, dass Microsoft den dritten Teil seiner exklusiven Marke als Launch-Titel für die neue Konsole auserkoren hat. Das Konzept ist dasselbe, aber die Rechenpower der XBOX ONE lässt ganz andere Dimensionen von Zombie Horden zu. Und wie!
Die Story ist rasch erzählt: Mechaniker Nick Ramos stolpert in eine Zombie Invasion, erfährt , dass die Regierung in sechs Tagen die Region bombardieren will und kommt einer Verschwörung auf die Spur. Während des Spiels trifft er immer wieder auf andere Überlebende (und das Militär), die allesamt ihre eigene Agenda haben. Wird Nick das Unheil abwenden können?
Es ist ja eigentlich immer dieselbe Leier mit diesen Zombie-Invasions-Geschichten. Aber im Falle von DEAD RISING 3 spielt das rein gar keine Rolle. Denn hier geht es nicht um die Story, hier geht’s darum, möglichst viel Schabernack zu treiben in einem „Open World“-Game. Das (zugegebenermassen morbide) Szenario heisst: In einer von abertausenden gehirnlosen Zombies bevölkerten Welt, darf der Spieler tun und lassen, was er will.
Das heisst: Zombies erledigen, wie er oder sie will. Es gibt massenweise Kostüme: Vom mexikanischen Mariachi-Look über das Teddybären-Kostüm bis zum Borat-Badeanzug. Und es gibt noch viel mehr Waffen. Als Waffe dient eigentlich so gut wie jeder Gegenstand im Spiel: Vom Fussball über den Rasenmäher bis zum Reinigungswagen. Und mit den geeigneten Bauplänen dürfen diese Waffen dann zu noch absurderen Waffen umgebaut werden. Ein Beispiel gefällig?
Voila:
Wer Spiele wie Saint’s Row mag, wird DEAD RISING 3 lieben. Obwohl die Grafik auf den ersten Blick nicht wirklich Next-Gen-würdig ausschaut- der Trick hier liegt in der Quantität. Die vorher erwähnten abertausenden Zombies sind nicht eine der üblichen Übertreibungen, sondern ernst gemeint. Angeblich könne das Spiel bis zu 3000 Zombies gleichzeitig darstellen. Die zwar tiefe Framerate von 30fps bricht dabei aber zu keinem Zeitpunkt ein.
Als Spassspiel für Fans makabren Schlachtens ist DEAD RISING 3 prima geeignet. Zu keinem Zeitpunkt nimmt sich das Spiel ernst und die schier endlosen Möglichkeiten, mit den Zombies zu „spielen“ tun das Übrige. Natürlich ist das Spiel ausschliesslich für Erwachsene geeignet- allerdings ausschliesslich kindische.
Wer ähnlich gesinnte Freunde hat, darf auch im Coop-Modus zu zweit die Welt unsicher machen und Schabernack treiben. Das macht natürlich fast grösseren Spass, denn schnell entbrennt ein Wettstreit, wer die kreativsten Ideen hat, um die Zombies unschädlich zu machen, respektive möglichst viele aufs Mal zu erledigen.
Wer anspruchsvolle Unterhaltung sucht, liegt hier so falsch wie ein Star Wars Fans auf einer Star Trek Convention. Alle anderen sollten unbedingt zugreifen und loslegen- ein spassigeres Open World Spiel gibt’s auf der XBOX ONE derzeit nicht. Natürlich ist DEAD RISING 3 kein Spiel für Kinder, trotz Lego-Masken. Und natürlich kann man stundenlang darüber debattieren, ob man so mit Zombies umgehen darf. Aber das machen die Protagonisten von Walking Dead ja schon für uns. Ich vergebe einen Spieltrieb-Faktor von 7 von 10 Punkten.
Titel: Dead Rising 3
Plattform: XBOX ONE, PC
Spieler: 1-2
PEGI: Ab 18 Jahren
Preis: ca. 79 Franken
Das Cover