Debatte über Entfernung von diskriminierenden Wörtern spaltet

Die Debatte über die Entfernung von als diskriminierend empfundenen Wörtern aus Kinderbüchern spaltet die Bevölkerung. In einer Emnid-Umfrage sprachen sich 50 Prozent der Deutschen dafür aus, Wörter wie «Neger» und «Zigeuner» durch weniger belastete zu ersetzen.

Bald ohne diskriminierende Wörter: Preusslers Kinderbuchklassiker "Der Räuber Hotzenplotz" (Archiv) (Bild: sda)

Die Debatte über die Entfernung von als diskriminierend empfundenen Wörtern aus Kinderbüchern spaltet die Bevölkerung. In einer Emnid-Umfrage sprachen sich 50 Prozent der Deutschen dafür aus, Wörter wie «Neger» und «Zigeuner» durch weniger belastete zu ersetzen.

48 Prozent der Menschen seien dafür, es bei den Ursprungstexten zu belassen. Für die repräsentative Umfrage der Zeitung «Bild am Sonntag» wurden 500 Personen ab 14 Jahren interviewt.

Je höher der Bildungsabschluss der Interviewten, desto grösser ist der Anteil derer, die gegen eine Reform der Kinderbücher ist. So plädierten 85 Prozent der befragten Volksschüler ohne Lehre für eine Anpassung der Texte, doch nur 37 Prozent der Deutschen mit Hochschulreife.

Anfang Januar hatte der deutsche Thienemann Verlag des Kinderbuchautors Otfried Preussler angekündigt, dessen Kinderbuchklassiker künftig ohne Wörter wie «Negerlein» herauszugeben. Die Worte in den Büchern «Die kleine Hexe», «Das kleine Gespenst» oder der «Räuber Hotzenplotz»-Trilogie würden nicht ersetzt, sondern gestrichen.

Preusslers Verlag folgte damit dem Verlag Friedrich Oetinger aus Hamburg, der diskriminierende Begriffe bereits vor vier Jahren aus seinen aktuellen Übersetzungen von «Pippi Langstrumpf» und anderen Büchern von Astrid Lindgren gestrichen hatte.

Nächster Artikel