Der Verkehr auf der am Montag wegen einer beschädigten Überführung stundenlang gesperrten Autobahn A1 ist am Dienstag ohne Störungen gerollt. An der Unfallstelle gilt Tempo 80. Die Sicherung der Überführung in Birmenstorf AG führt erneut zu Verkehrsbeschränkungen.
In den Nächten auf Mittwoch und Donnerstag wird die Fahrbahn in Richtung Bern von drei auf einen Streifen reduziert. Die Arbeiten beginnen jeweils um 22 Uhr und dauern bis 5 Uhr.
In diesen Nächten werde die Schadstelle an der Unterseite der Brücke mit Blech verkleidet, teilte das für den Autobahnunterhalt im Aargau zuständige Bundesamt für Strassen (ASTRA) am Dienstag in Zofingen AG mit.
Die Mitarbeiter des Bundesamtes nahmen unterdessen die statische Prüfung des Bauwerks in Angriff. Die Überführung bleibt vorerst für jeglichen Durchgangsverkehr gesperrt. Das ASTRA rechnet damit, dass die Ergebnisse Mitte Februar vorliegen werden.
Die erlaubte Geschwindigkeit auf der A1 im Bereich der beschädigten Überführung beträgt 80 km/h. Der Grund ist die verengte Fahrbahnbreite entlang der Stahlgerüste. Die Überführung war am Montag mit Stahlgerüsten im Mittelstreifen und dem Pannenstreifen in Fahrtrichtung Bern gesichert worden.
Am Montag war die A1 im Ostaargau währen fast sieben Stunden in beiden Richtungen vollständig gesperrt gewesen. Das führte zu langen Staus und einem Verkehrschaos. Seit dem Montagabend rollt der Verkehr auf der A1 ohne Störungen.
Ein falsch geladener Pneubagger auf einem Vierachs-Lastwagen eines Bauunternehmens war in Fahrtrichtung Bern am Montag um 8.30 Uhr mit der Überführung kollidiert. Der Arm des weissen Baggers riss viele Betonteile herunter und Spannungskabel wurden beschädigt. Personen wurden nicht verletzt.
Neubau der Überführung bereits geplant
Die beschädigte Überführung macht dem ASTRA noch viel Arbeit. Sie dürfte wohl abgerissen und neu errichtet werden. Ein Neubau der rund 45 Jahre alten Überführung sei für das Jahr 2015 bereits geplant gewesen, sagte Andreas Rüegger, Mediensprecher des ASTRA, auf Anfrage. «Dieses Projekt wird jetzt mit Hochdruck vorangetrieben.»
In der Schweiz gibt es rund 60 Brücken über Autobahnen wie die stark beschädigte Überführung in Birmenstorf. Diese Überführungen sind in einer Leichtbauweise aus vorgefertigten Elementen errichtet worden. Man werde diese Brücken nun überprüfen, sagte Rüegger. Er bestätigte entsprechende Angaben der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund».
ASTRA
möchte Risiken verringern
Es gehe darum, zu klären, ob ein ähnliches Risiko wie in Birmenstorf bestehe. Das ASTRA wolle herausfinden, ob ein Hindernis wie ein Signalportal mit gleicher Durchfahrtshöhe Kollisionen mit Brücken verhindern könne.
«Ein zu hohes Fahrzeug würde dann am Signalportal anhängen und nicht an einer Brücke», erläuterte der Mediensprecher: «Wenn ein Fahrzeug dort etwas herunterreisst, sind das Risiko und die Auswirkungen sicher kleiner.» Es sei denkbar, dass bestehende Signalportale mit Höhenbegrenzungen wie sie etwa bei Tiefgarageneinfahrten bestünden, erweitert würden.
Die Überführung in Birmenstorf war seit 2008 bereits zwei Mal von einem Fahrzeug touchiert worden.
Höhe des Sachschadens noch offen
Die Höhe des Sachschadens an der Überführung konnte Rüegger nicht beziffern. Ins Gewicht falle einerseits der Aufwand für die Sicherungsmassnahmen und anderseits der Restwert der Überführung. Diese hätte noch rund zwei Jahre ihren Dienst bis zur geplanten Erneuerung erfüllt. Die Kosten eines Neubaus seien noch unklar.
Diese Frage des finanziellen Schadens werde sicherlich mit der Versicherung des Bauunternehmens geklärt werden, in dessen Auftrag der 32-jährige Schweizer Unfalllenker unterwegs gewesen sei. Die Kantonspolizei zeigte den Lenker bei der Staatsanwaltschaft an.