John Degenkolb gewinnt den 76. Halbklassiker von Gent nach Wevelgem. Kronfavorit Peter Sagan muss sich nach 233 Kilometern im Zielsprint dem Deutschen geschlagen geben und wird Dritter.
Degenkolb war bereits ein Profi des Sprint-Fachs, nun absolvierte er in Belgien mit dem fünften Saisonsieg erfolgreich die Meisterprüfung. Mit seinem unwiderstehlichen Antritt auf der langen Zielgeraden in Wevelgem setzte der 25-Jährige ein Ausrufezeichen unter seine hervorragende Form und verwies den Franzosen Arnaud Démare und den slowakischen Topfavoriten Peter Sagan auf die weiteren Plätze.
Für den Professional des Teams Giant-Shimano ging ein Traum in Erfüllung, nachdem er bereits fünf Etappensiege an der Vuelta und drei Tagessiege beim Giro gefeiert hatte. Ein derart wichtiges Rennen, das in der Hierarchie zwar deutlich hinter der Flandern-Rundfahrt vom kommenden Sonntag steht, hatte Degenkolb bis dato noch nicht gewonnen. Im radsportverrückten Belgien einen Halbklassiker zu gewinnen, ist wie ein Ritterschlag – solche Leistungen vergisst man dortzulande nicht.
Fabian Cancellara zeigte sich während des Rennens im Feld oftmals an vorderster Front, seine Attacken waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Dafür war das Terrain zu wenig selektiv und entsprach nicht seinem Gusto. Zwar kam der 33-jährige Berner mit dem ersten Tross an, am Zielsprint, der von zahlreichen Stürzen geprägt war, beteiligte er sich aber nicht.