Nach der Festnahme des mexikanischen Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmán hat Schauspielerin Kate del Castillo auf Berichte reagiert, wonach ihm seine «Vernarrtheit» in die schöne Darstellerin zum Verhängnis geworden sei. Für sie sind das «falsche Geschichten».
Es sei zu erwarten gewesen, dass Informationen «manipuliert» würden, erklärte die mexikanische Schauspielerin am Mittwoch (Ortszeit) über Twitter. Sie werde aber «bald» ihre Version der Dinge bekannt machen.
Der berüchtigte Drogenboss war nach einem geheim gehaltenen Treffen im Oktober mit dem Hollywoodstar Sean Penn und del Castillo am vergangenen Freitag festgenommen worden.
Regierungsvertretern zufolge soll der 58-Jährige ein «geradezu zwanghaftes» Verlangen entwickelt haben, die 43-jährige Schauspielerin wiederzusehen. Dies sollte in der Küstenstadt Los Mochis geschehen – wo der Drogenboss schliesslich geschnappt wurde.
Briefe und SMS ausgetauscht
Die Verbindung zwischen den beiden begann im Jahr 2012, als del Castillo einen offenen Brief an «El Chapo» schrieb, in dem sie versicherte, sie vertraue mehr in ihn als in die Regierung.
Daraufhin trat der Drogenboss in Kontakt mit ihr. Beide tauschten danach Briefe und SMS-Botschaften aus, in denen von gegenseitiger Bewunderung die Rede war. Del Castillo soll geschrieben haben, dass es ihr «Traum» wäre, ihn kennenzulernen.
Er wiederum soll der «Schönen» versprochen haben: «Ich werde dich besser hüten als meine eigenen Augen». Regierungsvertreter bestätigten die veröffentlichten Texte.
Del Castillo hatte im Oktober ein Treffen Guzmáns mit Penn arrangiert – was dazu führte, dass die mexikanischen Sicherheitskräfte die Fährte des im Juli aus seinem Hochsicherheitsgefängnis geflüchteten Drogenbosses aufnahmen.
Für Doku gewinnen
Penn schrieb in einem Beitrag für den «Rolling Stone», der Drogenboss habe die Idee gehabt, sein Leben in einem Dokumentarfilm festzuhalten. Damit betrauen wollte er laut Penn «ausschliesslich Kate».
Der Drogenboss ist nun wieder zurück im Hochsicherheitsgefängnis von Altiplano, wo seine Flucht im Juli begann. Dort wartet er auf seine mögliche Auslieferung an die USA.