Um den enormen Durst ihrer Flugzeuge zu stillen, kauft sich die US-amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines ihre eigene Ölraffinerie. Delta zahlt für die Anlage in einem Vorort der Grossstadt Philadelphia 150 Mio. Dollar.
Die Summe entspreche etwa dem Preis eines grösseren Flugzeugs, sagte Konzernchef Richard Anderson am Montag. Durch den Kauf könne Delta könne seine Spritkosten um jährlich 300 Mio. Dollar senken, erklärte Anderson.
Die Fluggesellschaften leiden genauso wie die Autofahrer unter den hohen Ölpreisen. Im vergangenen Jahr hat Delta – die Nummer zwei der Branche – unter dem Strich gut 9,7 Mrd. Dollar für Kerosin aufwenden müssen und damit 28 Prozent mehr als noch im Jahr 2010.
„Die Übernahme der Raffinerie in Trainer ist ein neuartiger Ansatz, unseren grössten Kostenblock zu bewältigen“, sagte Anderson. Dabei erhielt Delta allerdings Unterstützung des Staates. Dieser steuert 30 Mio. Dollar an den Kauf bei – denn ohne die Übernahme wäre die Raffinerie geschlossen worden. Bislang gehörte das Areal dem US-Ölmulti ConocoPhillips.
Zusätzlich zum Kaufpreis investiert Delta noch 100 Mio. Dollar, um die Anlage so weit wie möglich auf die Produktion des benötigten Kerosins umzustellen. 80 Prozent des Sprits, den die Delta-Jets in den Vereinigten Staaten verbrauchen, soll künftig aus der eigenen Raffinerie kommen.