Auch bei den Gouverneurswahlen in den USA haben die Demokraten von Präsident Barack Obama Verluste hinnehmen müssen. Sie konnten zwar Pennsylvania gewinnen, verloren dafür aber mindestens vier andere Staaten, darunter Obamas Heimatstaat Illinois.
Das Ergebnis der Gouverneurswahlen in den USA hat zwar keine direkten Auswirkungen auf die Politik in Washington. Gleichwohl ist es deutliches Zeichen für eine Machtverschiebung in den Vereinigten Staaten.
In Pennsylvania, wegen seiner starken Wirtschaft, den Metropolen Philadelphia und Pittsburgh und den 12,7 Millionen Einwohnern ein wichtiger Staat, konnte der demokratische Herausforderer Tom Wolf Amtsinhaber Tom Corbett mit 55 zu 45 Prozent schlagen.
Zwei wichtige Bundesstaaten blieben «blau», New York mit Andrew Cuomo und Kalifornien mit Jerry Brown; beide siegten mit grossem Vorsprung. Cuomos Vater Mario war auch Gouverneur, von 1983 bis 1994.
Brown, mit 76 Jahren der älteste Gouverneur in den USA, war bereits früher in dieses Amt gewählt worden. In beiden Fällen war er Nachfolger von «Hollywood-Republikanern» Ronald Reagan (1975) und Arnold Schwarzenegger (2011).
Schmerzhafte Niederlagen in blauen Hochburgen
Die Republikaner konnten die wählerstarken Staaten Texas und Florida verteidigen. In Texas siegte ihr Kandidat Greg Abbott deutlich, in Florida Amtsinhaber Rick Scott hauchdünn.
Die Republikaner konnten aber vier Staaten für sich gewinnen: Massachusetts, Illinois, Maryland und Arkansas. Arkansas der Heimatstaat von Ex-Präsident Bill Clinton. Und Massachusetts gilt als demokratische Hochburg, auch wenn in Boston immer wieder republikanische Gouverneure regierten.
Wehtun dürfte den Demokraten vor allem der Verlust von Illinois. Dort wird neu der Republikaner Bruce Rauner regieren. Illinois ist die Heimat des Präsidenten. Obama ist zwar auf Hawaii geboren, hat in Chicago aber seine politische Heimat. Seine Töchter Malia und Sasha sind in der grössten Stadt von Illinois geboren.
Im Ostküstenstaat Maryland verlor der Demokrat Anthony Brown die Gouverneurswahl. Brown war als Favorit in den Urnengang gestiegen. Er hat Schweizer Wurzeln: Seine Mutter stammt aus Bürglen in Kanton Uri. Sie trat auch im Wahlvideo ihres Sohnes auf.
Kopf-an-Kopf-Rennen in Colorado und Alaska
Unentschieden waren auch 24 Stunden nach Beginn der Wahl noch zwei Staaten und in beiden könnte es Wechsel geben: In Colorado lag der demokratische Amtsinhaber John Hickenlooper nach Auszählung von 93 Prozent der Stimmen ganz knapp vorn.
In Alaska hatte hingegen Herausforderer Bill Walker einen hauchdünnen Vorsprung vor dem republikanischen Gouverneur Sean Parnell. Das besondere: Walker ist nicht Demokrat, sondern war selbst Republikaner und ist nun unabhängiger Kandidat. Immerhin ist er in Alaska geboren. Das konnte von den bisherigen Gouverneuren des Staats nur ein einziger, der erste, von sich sagen.