Die italienischen Behörden haben am Samstag drei Schweizerinnen und zwei weitere Personen des Landes verwiesen. Die fünf waren auf dem Weg zu einem Camp von Demonstrierenden gegen den Superschnellzug Turin-Lyon.
Im Gepäck hätten sie verschiedene Utensilien gehabt, mit denen Menschen verletzt werden könnten, teilte die Polizei mit. Die fünf Aktivisten waren am Freitagmorgen in Chiomonte angehalten worden, nahe der Baustelle der Hochgeschwindigkeitstrasse für die Bahn zwischen Turin und Lyon.
Die Polizei fand in ihrem Auto Helme, Gasmasken, Messer, Schutzpanzer für den Körper und Schraubenmuttern, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.
Die drei Schweizerinnen seien am Samstag an die Schweizer Grenze in Chiasso TI gebracht worden. Ein Franzose wurde nach Modane in den französischen Alpen eskortiert, und ein Grieche wurde auf ein Schiff Richtung Athen gebracht.
Für Samstagnachmittag war ein „Volksmarsch“ zwischen Giaglione und Chiomonte vorgesehen. Die Bewohner des Susa-Tals in der norditalienischen Region Piemont wehren sich, unterstützt von militanten Bewegungen aus dem Ausland, gegen das Bauvorhaben.
Die geplante Trasse soll den europäischen Bahnkorridor von Lissabon nach Kiew schliessen. Kernstück wird ein 57 Kilometer langer Basistunnel sein, mit Stationen auf italienischer und französischer Seite. Das Bauprojekt kostet 15 Milliarden Euro.