Zwei Tage vor den Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko haben streikende Lehrer im Süden des Landes mehrere regionale Parteizentralen angegriffen. Die Lehrer lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei und richtete Sachschaden an.
In der Provinzhauptstadt Tuxtla Gutiérrez im Bundesstaat Chiapas plünderten die Lehrer am Freitag die Büros der Regierungspartei PRI, der linken PRD und der Grünen und steckten Möbel und Dokumente in Brand.
In der Ortschaft Tlapa im Bundesstaat Guerrero kam es zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei. Laut einem Bericht der Zeitung «Reforma» brachten Mitglieder der linken Bewegung MPG einen Polizisten und zwei Mitarbeiter der Wahlbehörde in ihre Gewalt.
Aus Protest gegen eine Bildungsreform und aus Unzufriedenheit mit der Regierung rief die mächtige Lehrergewerkschaft CNTE zum Wahlboykott auf. Ausserdem forderte sie Aufklärung über das Schicksal von 43 Studenten, die im vergangenen Jahr von der Polizei verschleppt und vermutlich von Bandenmitgliedern getötet worden waren.
Im Bundesstaat Oaxaca blockieren Lehrer seit Tagen eine Benzinverteilstation und haben die Provinzhauptstadt von der Treibstoffversorgung abgeschnitten.
Am Sonntag werden alle 500 Abgeordneten auf Bundesebene, neun Gouverneure und knapp 900 Bürgermeister in 16 Bundesstaaten gewählt. Die Wahl gilt als Stimmungstest zur Hälfte der Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto.