Mehrere hundert Menschen haben am Mittwoch vor dem Neuen Theater in Budapest gegen dessen neuen Intendanten demonstriert. Der Rechtsextremist György Dörner hatte am selben Tag die Leitung des Theaters übernommen.
Gegen die Ernennung Dörners, der sich zu rechtsradikalen und antisemitischen Ideen bekennt, haben auch zahlreiche deutsche Theatermacher und Schauspieler protestiert. Zu der Kundgebung hatte der Ungarische Bund der Widerstandskämpfer und Antifaschisten (MEASZ) aufgerufen.
Mehr als 100 Rechtsextremisten, unter ihnen uniformierte Angehörige der verbotenen Ungarischen Garde, versuchten, die Veranstaltung mit antisemitischen Parolen zu stören. Sie wurden von der Polizei zurückgedrängt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur MTI wurden mehrere Personen festgenommen.
In seiner Bewerbung um das Amt hatte Dörner der „entarteten, krankhaften liberalen Hegemonie“ im Theaterbetrieb den Kampf angesagt. Er wolle „das unter dem sozialliberalen Joch ächzende Ungarntum“ befreien, sagte er.