Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Berlin friedlich das Regierungsviertel „umzingelt“ und damit ihre Kritik am Umgang mit der Finanzkrise ausgedrückt. Rund 8000 Demonstrierende bildeten nach Angaben der Veranstalter eine Menschenkette, die sich weiträumig um das Reichstagsgebäude und Parlamentsbauten zog.
In Frankfurt gingen den Organisatoren zufolge 10’000 Menschen auf die Strasse und bildeten eine Menschenkette um das Bankenviertel. Aufgerufen zu den Protestveranstaltungen, mit denen eine Entmachtung der Banken und eine Umverteilung des Reichtums gefordert wurde, hatte ein Bündnis aus Globalisierungskritikern und linken Gruppen unter Führung der Netzwerke Attac und Campact.
Mit der Demonstration unter dem Motto „Banken in die Schranken“ sollten „Druck auf die Bundesregierung“ ausgeübt und „grundlegende Konsequenzen aus der Finanz- und Eurokrise“ eingefordert werden.
Hörbares Zeichen
In Sprechchören riefen die Teilnehmer „Brecht die Macht der Banken und Konzerne“ und „Keine Macht den Banken“. Als in Berlin die Menschenkette geschlossen war, ertönten Trillerpfeifen, Tröten und lautstarke Musik aus Lautsprechern, um nach Angaben der Veranstalter ein „unüberhörbares Zeichen zu setzen“.
Die Polizei war mit 400 Beamten im Einsatz, wie ein Sprecher sagte. Zwischenfälle habe es nicht gegeben, alles sei friedlich verlaufen, fügte er hinzu.
Die Demonstranten verstanden ihre Aktionen auch als Beitrag zu den Protesten und Demonstrationen, die seit Wochen durch die „Occupy“-Bewegung auf die Beine gestellt werden. Gemeinsam solle „echte Demokratie“ erkämpft werden, hiess es in dem Aufruf zu der Aktion in der Hauptstadt.