In mehreren Städten Frankreichs hat es am Sonntag Proteste gegen Korruption in der Politik gegeben. Auf vielen Protestschildern standen Parolen gegen den konservativen Präsidentschaftskandidaten François Fillon.
Dieser ist wegen des Vorwurfs der Scheinbeschäftigung seiner Ehefrau in Bedrängnis. In Paris marschierten nach Angaben der Polizei 700 Menschen durch die Strassen. Auch in Lyon, Angers und Lille gab es Proteste.
In Toulouse fanden sich etwa 200 Menschen auf einem zentralen Platz ein, schlugen Kochtopf-Deckel gegeneinander und riefen «Nein zu Korruption». In der nordfranzösischen Stadt Saint-Omer hingen Demonstranten ein leeres Plakat auf, auf dem Menschen ihre Beschwerden über Korruption niederschreiben konnten.
In Frankreich findet am 23. April die erste Runde der Präsidentschaftswahl statt. Der lange als Favorit gehandelte Ex-Premierminister Fillon ist wegen der Scheinbeschäftigungsaffäre in den Umfragen auf den dritten Platz abgerutscht.
Damit würde er es nicht in die Stichwahl vom 7. Mai schaffen. Derzeit führen die rechtsextreme Front-National-Chefin Marine Le Pen und der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron in den Umfragen.