Schauspieler Gérard Depardieu hat sich selbst als «glücklichen russischen Künstler» bezeichnet. «Mit der Sprache klappt es noch nicht so gut, aber meine Steuern zahle ich wie angekündigt in Russland», sagte der gebürtige Franzose der Moskauer Tageszeitung «Komsomolskaja Prawda» (Montag).
Er halte sich derzeit auch deshalb in Russland auf, um beim Finanzamt der Teilrepublik Mordwinien rund 650 Kilometer südöstlich von Moskau seine Abgaben zu zahlen, sagte Depardieu. Der Filmstar hatte Ende des Jahres Frankreich im Streit um eine geplante Reichensteuer den Rücken gekehrt und wohnt jetzt offiziell in der Demokratie-Strasse 1 in der Stadt Saransk.
Hauptgrund seines Aufenthalts seien Dreharbeiten zum Actionfilm «Turquoise» im Ex-Kriegsgebiet Tschetschenien, sagte Depardieu. Dafür soll er erstmals an diesem Dienstag in der Hauptstadt Grosny vor der Kamera stehen. Die weibliche Hauptrolle übernimmt die Britin Elizabeth Hurley («Austin Powers»).
Depardieu steht wegen seiner Unterstützung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik. Zuletzt hatte er die Arbeit des Kremlchefs mit den Verdiensten von Papst Johannes Paul II. gleichgesetzt. Russland brauche jemanden wie Putin, der versuche, «den Menschen ein wenig Würde zurückzugeben», hatte Depardieu gesagt.