Bagger buddeln beim Bässlergut: Das Gefängnis wird bis 2020 um 78 Plätze ausgebaut.
Für die Erweiterung des Basler Gefängnisses Bässlergut sind am Freitag die Bagger aufgefahren. Bis 2020 werden 78 zusätzliche Haftplätze gebaut. Ob die veranschlagten 40 Millionen reichen, ist indes offen, da vor Baubeginn Blei im Boden gefunden wurde.
Bei einer Untersuchung wurden laut Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) grossflächig «stark erhöhte Bleiwerte» im Baugrund-Aushub festgestellt. Gemäss einem BVD-Sprecher hat das Schwermetall historischen Ursprung: Im Mittelalter sei im Schwarzwald in Minen Blei ausgewaschen worden, was via Wiese das Gift ins Bachbett brachte.
Wie nun der belastete Bodenaushub entsorgt werden muss, klärt das BVD noch ab. Je nach Ergebnis verteuert sich dieser Posten am Projekt. Von den bisher bewilligten 40,2 Millionen Franken Projektkosten soll der Bund 9 Millionen übernehmen.
Den Anbau, der den Haftplätzemangel des Stadtkantons beheben und auch für gesetzeskonforme Haftbedingungen sorgen soll, hatte der Grosse Rat Ende 2015 abgesegnet. Untergebracht werden die neuen Zellen für Kurzstrafen bis zu sechs Monaten in einer fünfstöckigen Ergänzung zum bestehenden Gefängnis Bässlergut beim Zoll Otterbach.
Für Kurzstrafen hat Basel-Stadt heute nur 15 ordentliche Haftplätze im Untersuchungsgefängnis Waaghof. Von weiteren 70 Plätze in Provisorien entsprechen manche nur knapp den gesetzlichen Vorgaben. 43 dieser provisorischen Plätze sind im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut des Bundes. Dieses soll nach dem Bezug des kantonalen Erweiterungsbaus ab 2020 wieder voll seinem ursprünglichen Zweck dienen.
Eine neue «Sicherheitsloge» wird übrigens gleich für den alten und neuen Gefängnisteil gebaut. Geplant ist ferner eine rund sieben Meter hohe Mauer um das ganze Gefängnis direkt neben der Landesgrenze zu Weil am Rhein (D).