Der „Baby Blues“ trifft auch die Väter

Fast jeder zehnte Vater ist nach der Geburt eines Kindes einer australischen Studie zufolge im Stress, voller Sorgen und sieht oft das Ende des Tunnels nicht mehr. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei der Wochenbettdepression junger Mütter.

Auch Väter haben an ihrem Nachwuchs nicht immer Freude (Symbolbild) (Bild: sda)

Fast jeder zehnte Vater ist nach der Geburt eines Kindes einer australischen Studie zufolge im Stress, voller Sorgen und sieht oft das Ende des Tunnels nicht mehr. Die Symptome sind ganz ähnlich wie bei der Wochenbettdepression junger Mütter.

„Wir waren überrascht, dass die Probleme bei Vätern so verbreitet sind wie bei Müttern“, sagte die Forschungsdirektorin des Instituts „Parenting Research Centre“ in Melbourne, Jan Nicholson, am Donnerstag. 9,7 Prozent der Väter nannten in den ersten zwölf Lebensmonaten ihres Nachwuchses mehrere Stress-Symptome. Bei den Frauen waren es 9,4 Prozent.

„Psychische Probleme können bei Vätern hartnäckig und unerbittlich sein“, heisst es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology“ erschienen ist.

Die Forscher hatten 5000 junge Mütter und 3471 frischgebackene Väter befragt. Laut Nicholson wurden Angstzustände beschrieben, viele Sorgen sowie die Gefühle, es nicht zu schaffen und keine Besserung zu sehen. „Unter jungen Vätern ist die Rate derjenigen, die solche Probleme beschreiben, 40 Prozent höher als unter Männern im allgemeinen“, sagte Nicholson.

„Man nimmt oft an, dass Wochenbettdepressionen bei Mütter biologische Ursachen haben, und dass sie damit zu tun haben, dass sich Mütter in der Anfangszeit besonders intensiv um die Kinder kümmern – aber wie es mit den Vätern aussieht, haben wir uns bislang nicht richtig angeschaut“. meinte sie. So wie für Frauen müsse es auch Hilfen für Männer in dieser Phase geben, forderte sie.

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