In der Wildnis leben wieder mehr Tiger. Waren es 2010 noch 3200 Tiere, liegt der Bestand nun bei 3890 Tieren. Das sei auf Schutzbemühungen und präzisere Zählmethoden zurückzuführen, teilte WWF Schweiz am Montag mit.
Gemäss den Daten der Weltnaturschutzunion IUCN und nationalen Tigerzählungen, ist die Bestandszunahme insbesondere auf einen Anstieg der Zahl dieser Raubkatzen in Indien, Russland, Nepal und Bhutan zurückzuführen.
Nachdem die Zahl der Tiger jahrzehntelang immer weiter abnahm, sei dies das erste Mal, dass sie wieder steige, so die Mitteilung. «Das weckt grosse Hoffnungen und zeigt, dass wir Arten und ihre Lebensräume schützen können, wenn Regierungen, die lokale Bevölkerung und der Artenschutz Hand in Hand arbeiten», wird Artenschutzexpertin Doris Calegari von WWF Schweiz zitiert.
Die Natur- und Umweltschutzorganisationen WWF und das Global Tiger Forum gaben die Zahlen anlässlich der am Dienstag beginnenden dritten Tigerkonferenz in Neu Delhi bekannt. Bei der ersten Konferenz im Jahr 2010 beschlossen die 13 Staaten, in denen frei lebende Tiger vorkommen, die Zahl der Raubkatzen bis 2022 zu verdoppelt.
Calegari betonte jedoch, dass das Überleben der Tiger aber noch nicht gesichert sei, obwohl die Abnahme des Bestands gestoppt werden konnte. «Besonders im südöstlichen Teil Asiens tun die Regierungen zu wenig.»
Vernichtung seines Lebensraums und Wilderer bedrohten den Tiger besonders, schrieb WWF Schweiz. Für die traditionelle Medizin werden Körperteile wie Knochen, Penisse, Haut und Zähne verwendet; die Felle sind als Trophäe bei Jägern beliebt.
Laut Statistiken der Organisation «Traffic», die den illegalen Handel mit Tierarten überwacht, wurden von 2000 bis 2014 mindestens 1590 gewilderte Tiger von Beamten konfisziert.