Der Blitzeinschlag beim Drittliga-Spiel

Im Frühling des Jahres 2000 endet ein Match in Röschenz für einen Hobbyfussballer mit einer Brandverletzung.

Es gibt sicher angenehmere Möglichkeiten, seinen 30. Geburtstag zu feiern. Aber der FC Grischuna steckte an diesem 6. Mai 2000 tief im Abstiegskampf der 3. Liga Gruppe 3. Und so entschloss sich «Seppli», wie ihn alle in der Mannschaft riefen, trotz seines runden Geburtstags, seinem Team im Spiel beim FC Röschenz beizustehen. Anpfiff war ja bereits um 18 Uhr – da würde danach genügend Zeit für die Feier bleiben. Falsch gedacht: Die Nacht sollte er im Spital verbringen – mit einer Brandverletzung am Arm.

Ich weiss nicht mehr, wann das Gewitter über dem Sportplatz Fluh aufzog, der am Rand einer weiten Ebene liegt. Aber dass es schwarz wurde, ein extrem starker Wind aufkam – und dass sich Spieler mit Schiedsrichter Mehmet Sigirci über einen Spielunterbruch unterhielten.

Dann wurde es weiss. Und knallte. Ein Blitz hatte ins Spielfeld eingeschlagen. Und als wir alle wieder sehen konnten, lag Seppli regungslos am Boden. War er vom Blitz getroffen worden? Wenn, dann hatte er riesiges Glück gehabt. Nach kurzer Benommenheit konnte er wieder aufstehen.

Der Geburtstag im Krankenhaus

Der Krankenwagen kam. Seppli wurde mit einem Teamkameraden ins Spital gefahren, wo er den Rest seines Geburtstags verbrachte. Ein paar Tage später meldete der «Blick»: «Blitz-Horror in der 3. Liga!»

War es der Schock, war es, weil wir Seppli aus eigener Kraft aufstehen sahen? Auf jeden Fall haben wir den Match zu Ende gespielt. Grischuna hat 2:1 gewonnen. Im Abstiegskampf hat das am Ende nichts mehr gebracht, Grischuna ist in die 4. Liga abgestiegen.

Neun Jahre später hat sich der Club aufgelöst. Fast exakt 40 Jahre nach seiner Gründung durch Exilbündner in der Region Basel.