Der offene Bücherschrank am Voltaplatz ist zur Zeit bis oben gefüllt. Einfach vorbei spazieren und hinein greifen. Das Angebot ist bestechend.
Am Voltaplatz stehen die Bücherrücken dicht an dicht. Gabriel García Márquez (Hundert Jahre Einsamkeit), Bernhard Schlink (Liebesfluchten) oder Herman Hesse (Der Steppenwolf) – seit einigen Tagen ist der offene Bücherschrank an der Ecke Gasstrasse/Voltaplatz wieder bis oben gefüllt mit lesenswerter Belletristik.
In den Sommermonaten dominierten mehrheitlich mittelmässige Ratgeberbücher das Angebot im zwei Jahre alten Bücherschrank. Mit der Einkehr des feuchteren Wetters und pünktlich zu Herbstbeginn haben Anwohner das Bücherangebot nun dankenswerter Weise wieder verstärkt.
Der Bücherschrank steht allen Personen offen. Wer ein Buch mitnimmt, sollte dieses möglichst mit einem anderen ersetzen. Das Projekt entstand 2011 auf Initiative der Christoph-Merian-Stiftung.
Das Buch der Woche
Patricia Highsmith; Zwei Fremde im Zug (Bild: Simon Jäggi)
Zwei Fremde im Zug New York-Texas entdecken und planen das perfekte Alibi für zwei. Aus einem Moment der Unachtsamkeit heraus wird Haines zum Komplizen Brunos, der ihn auf eine schiefe Bahn mitnimmt, auf der es kein Festhalten und keine Moral mehr gibt und auch kein Entrinnen. Ein Roman über gefährlich verschwimmende Identitäten und die Unausweichlichkeit der Schuld. Patricia Highsmiths erster Roman und ihr erster großer Erfolg. Alfred Hitchcock drehte danach einen seiner besten Filme (Strangers on a Train), zu dem kein Geringerer als Raymond Chandler das Drehbuch schrieb.