Die Cupfinal-Neuauflage Sion gegen Basel (15.30) ist der unbestrittene Schlagermatch der Cup-Viertelfinals von heute.
Die faszinierende Magie des Cup-Spezialisten trifft auf die routinemässige Stärke des Langzeit-Dominators in der Meisterschaft.
Im Tourbillon treffen die beiden Mannschaften aufeinander, die in der Europa League überwintern. Dass das Spiel auch noch die Affiche einer echten Revanche trägt, macht das Duell besonders reizvoll: Sions 3:0-Erfolg im letzten Cupfinal im St.-Jakob-Park gegen Basel war das wohl überraschendste Ergebnis der gesamten letzten Saison.
In der zweiten Amtszeit des heutigen Trainers Didier Tholot im Wallis gewann Sion im Mai 2009 den Cupfinal in Bern gegen die Young Boys. Es war der 11. von 13 Cup-Triumphen in 13 Finals. Demgegenüber steht Basel bei «nur» elf Cupsiegen. Sechs davon errangen die Basler allerdings in der neusten Zeit ab 2002.
Tholot will seine Spieler in dieser Zeit der wichtigsten Spiele vom Trubel abschotten. Deshalb hat er mit dem Team in einem Hotel bei St-Maurice ein nahezu permanentes Quartier bezogen. «Unser Sieg im Final in Basel war ja wirklich toll», sagte Tholot. «Aber ich spreche in unserer Vorbereitung keine Minute davon. Es ist Vergangenheit.»
Sion musste beim 0:0 gegen Liverpool alles geben, während Basel, für die Fortsetzung in der Europa League bereits qualifiziert, beim 1:0-Sieg in Polen gegen Kraft sparen konnte. Es ist möglich, dass sich beides am Sonntag auswirken wird. Für Sion wiederum könnte es zum Trumpf werden, dass Basel nach den Verletzungen von Tomas Vaclik und zuletzt Germano Vailati seinen dritten Torhüter einsetzen muss, den erst 21-jährigen Waadtländer Mirko Salvi. Der Goalie aus Yverdon gab am Donnerstag am Schluss der ersten Halbzeit im Match bei Lech Poznan sein Debüt in einem Pflichtspiel für den FCB.
Der FC Lugano hat mit dem Heimspiel gegen Köniz (14.30), den bescheidenen Zehnten der Promotion League, das günstigste Los gezogen. «Für uns ist es eine einmalige Chance und beste Möglichkeit, in einen europäischen Wettbewerb zu kommen», sagt Trainer Zdenek Zeman. Wie meistens beschäftigt sich der Tscheche vor dem Match nicht mit den Stärken und Schwächen des Gegners. Er ist davon überzeugt, dass es am besten ist, auf die eigenen Stärken zu schauen. Köniz ist trotz des spektakulären Husarenstreichs von Mitte September – 3:1 im Sechzehntelfinal gegen GC – eine Mannschaft, die man gern unterschätzen könnte.
Der Klub aus der zwölftgrössten Gemeinde der Schweiz hat sich vor zwei Wochen aus disziplinarischen Gründen vom langjährigen Super-League-Spieler Carlos Varela getrennt. Der Spanier ist mit 38 Jahren noch immer ein unberechenbarer Heisssporn. Neuer Könizer Captain ist ebenfalls ein Spieler mit bekanntem Namen: Miguel Portillo.