Der November 2011 geht in die Jahrbücher der Meteorologen ein. Der sonst doch eher frostige Monat brachte dieses Jahr in Glarus dank Föhn eine Rekordtemperatur von 24,6 Grad. In den nördlichen Voralpen war es im ganzen Monat 5,5 Grad zu warm, wie SF Meteo am Dienstag mitteilte.
Zum Beispiel auf dem Säntis betrug die November-Durchschnittstemperatur bis am Dienstag +1,5 Grad. Das ist 1,7 Grad wärmer als der bisherige Temperaturrekord von durchschnittlich -0,2 Grad aus dem Jahr 1984. Auf dem Pilatus und auf dem Napf war es 5,5 und 5,6 Grad zu warm.
Im Mittelland war vor allem die erste Monatshälfte mit Temperaturen bis 20 Grad viel zu warm. Danach legte sich eine zähe Nebel- und Hochnebeldecke über das Flachland und sorgte für saisongerechte Temperaturen. Insgesamt war der November aber auch im Mittelland wie an den Seen im Tessin rund 1 Grad zu warm.
Kein Tropfen Regen
Neben der überdurchschnittlichen Wärme vermelden die Meteorologen auch Rekorde beim Niederschlag – allerdings im negativen Sinn: Den zentralen und östlichen Voralpen entlang sowie in Teilen des Kantons Graubünden fiel im November 2011 nicht ein einziger Regentropfen. Solche Werte habe es seit Messbeginn 1864 noch nie gegeben, schreibt SF Meteo.
Ganz anders erlebten die Bewohner des südlichen Landesteils den Monat. Dort sorgte Starkniederschlag am ersten Novemberwochenende für einen deutlichen Niederschlagsüberschuss. Etwa im Mendrisiotto fiel mehr als doppelt so viel Regen wie im ganzen November üblich.
Während es Anfang November im Süden aus allen Kübeln goss, wehte im Norden ein kräftiger Föhnsturm. Etwa auf dem Titlis erreichte die Maximalböe eine Geschwindigkeit von 143 Kilometer pro Stunde. In den Tälern lagen die Höchstwerte bei rund 110 km/h.
Dass sich das Wetter zum meteorologischen Winteranfang am Donnerstag endlich der Saison anpasst, ist eher unwahrscheinlich: Nach einer Föhnphase am Freitag fällt am Samstag zeitweise Regen. Zu Beginn der kommenden Woche werde das Wetter dann endgültig unbeständig, schreibt SF Meteo. Eine eindeutige Nordwestlage, die den Winter ins Flachland bringen würde, sei aber nicht in Sicht.