Von der trüben Wirtschaftslage unbeeindruckt treiben die Fussballclubs in Europa ihre Einnahmen auf Rekordhöhe. In der Saison 2011/12 wuchs der Fussballmarkt um 11 Prozent auf 19,4 Mrd. Euro.
Klarer Marktführer ist nach wie vor die englische Premier League, wie aus einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht. Die deutsche Bundesliga legte zwar deutlich zu und steigerte ihren Jahresumsatz auf 1,9 Mrd. Euro. Weil sich allerdings das britische Pfund gegenüber dem Euro aufwertete, vergrösserte sich der Vorsprung der Premier League in Euro gerechnet auf 1 Mrd. Euro.
Insgesamt erreichten die fünf grössten Ligen – England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich – einen Umsatz von 9,4 Mrd. Euro. Die «Big Five» sind damit für beinahe die Hälfte der Einnahmen des ganzen Kontinents verantwortlich.
Super League wirtschaftlich ein Zwerg
Im Vergleich zu diesen Zahlen nehmen sich die Einnahmen der Schweizer Fussballclubs äusserst bescheiden an: Die Erträge der zehn Vereine der Super League in der Saison 2011/12 summierten sich auf 180 Mio. Franken. Das ist zwar rund ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor, aber nicht einmal ein Zehntel des Umsatzes der Bundesliga.
Den Grund dafür sieht Deloitte-Experte Andreas Csonka in den Fernseheinnahmen, die bei den «Big Five» rund 50 Prozent des Umsatzes ausmachen. «Der kleine nationale Fernsehmarkt der Schweiz – und nur darauf kann die Super League bauen – bietet nur einen Bruchteil des Vermarktungspotenzials, wie es in den anderen Ligen möglich ist», erklärte er in der Medienmitteilung vom Donnerstag.