Marcel Hirscher ist erstmals Weltmeister im Riesenslalom. Der Österreicher gewinnt an den Titelkämpfen in St. Moritz vor seinem überraschenden Landsmann Roland Leitinger und dem Norweger Leif Kristian Haugen. Bester Schweizer wird Justin Murisier als Achter.
Mit aller Entschlossenheit: Marcel Hirscher unterwegs im ersten Lauf des WM-Riesenslaloms von St. Moritz.
(Bild: Reuters/STEFANO RELLANDINI)Einfahrt in den Zielhang des Heimstadions: Gino Caviezel beim WM-Riesenslalom von St. Moritz.
(Bild: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT)Mit Startnummer 22 zu Silber: Österreichs Überraschungs-Zweiter Roland Leitinger.
(Bild: Reuters/STEFANO RELLANDINI)Bester Schweizer auf Platz 8: Justin Murisier.
(Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)Wenn alle Last abfällt: Marcel Hirscher holt sich in St. Moritz das fünfte WM-Gold und erstmals den Titel als bester Riesenslalomfahrer.
(Bild: Keystone/VASSIL DONEV)Der grosse Geschlagene: Alexis Pinturault aus Frankreich.
(Bild: Reuters/STEFANO RELLANDINI)Eine Klasse für sich: Marcel Hirscher.
(Bild: Reuters/STEFANO RELLANDINI)Der Vater der Nation: Leonhard Hirscher.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO TROVATI)Sieger-Trio: Marcel Hirscher (vorne) nimmt Roland Leitinger in den Arm, hinten der Norweger Leif Kristian Haugen.
(Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)Marcel Hirscher errang in St. Moritz seinen dritten WM-Titel. 2013 war er Weltmeister im Slalom, 2015 gewann er Gold in der Kombination. Im Riesenslalom ist er nun aber der erste Österreicher seit Hermann Maier 2005, der sich den Titel holt. Schon damals gab es einen doppelten Austria-Triumph. Maier siegte vor zwölf Jahren vor Benjamin Raich.
» Die Flugshow und der Unfall – St. Moritz schrammt an einer Katastrophe vorbei
Aus dem grossen Duell gegen Alexis Pinturault wurde nichts. Der Franzose, neben Hirscher der meistgenannte Anwärter auf Gold, musste sich mit Rang 7 bescheiden. Hirscher und Pinturault hatten im Riesenslalom die bisherige Weltcup-Saison dominiert. Der Österreicher errang zuletzt in Garmisch seinen zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin, Pinturault war dreimal erfolgreich.
Aber in St. Moritz gingen Pinturault und mit ihm seine französischen Teamkollegen leer aus. Es standen zwei neben Hirscher auf dem Podium, mit denen man nicht gerechnet hatte und die im Weltcup noch nie in den Top 3 vertreten waren. Leitinger wurde mit 0,25 Sekunden Rückstand Zweiter, der Norweger Leif Kristian Haugen – 71 Hundertstel zurück – Dritter.
Ausstehende Rennen: Slalom Frauen (Sa), Slalom Männer (So) Der ewige WM-Medaillenspiegel |
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Der Medaillenspiegel von St. Moritz | |||||
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1 | Schweiz | 3 | 1 | 2 | 6 |
2 | Österreich | 2 | 3 | 2 | 7 |
3 | Frankreich | 2 | 0 | 0 | 2 |
4 | Kanada | 1 | 1 | 1 | 3 |
5 | Slowenien | 1 | 0 | 0 | 1 |
6 | Norwegen | 0 | 1 | 1 | 2 |
USA | 0 | 1 | 1 | 2 | |
8 | Liechtenstein | 0 | 1 | 0 | 1 |
Slowakei | 0 | 1 | 0 | 1 | |
10 | Italien | 0 | 0 | 1 | 1 |
Schweden | 0 | 0 | 1 | 1 |
Hirscher trat die Nachfolge von Ted Ligety an. Der Amerikaner, der sich Mitte Januar einer Bandscheiben-Operation unterziehen musste, hatte die Grossanlässe der letzten Jahre dominiert. Er holte in Serie die WM-Titel 2011, 2013 und 2015, und dazwischen wurde er 2014 auch noch Olympiasieger. Letzter Sieger vor Ligety war Carlo Janka, 2009 in Val d’Isère als Weltmeister und 2010 in Vancouver als Olympiasieger.
Murisier fehlten nur 28 Hundertstel zu Bronze
Von den vier Schweizern war der Walliser Justin Murisier als Achter der beste. Der nominell beste Mann von Swiss-Ski, der im Riesenslalom als einziger seines Teams in dieser Saison im Weltcup verschiedentlich den Vorstoss in die Top 10 geschafft hat, klassierte sich auch in St Moritz in den ersten 10, womit er das primäre Ziel erfüllte.
Dies, obwohl er im ersten Lauf wie auch seine Teamkollegen nicht begünstigt worden war. Bei seiner Fahrt herrschte im Gegensatz zu vielen anderen kein Sonnenschein, die Sicht war dementsprechend schlecht. Im zweiten Lauf verbesserte sich der Romand vom 12. in den 8. Rang, und letztlich fehlte Murisier gar nicht so viel zu einer Medaille, wie der 8. Platz vermuten liesse. Nur 28 Hundertstel trennten den Unterwalliser vom drittplatzierten Haugen. «Die Leistung war gut, aber ich will mehr. Denn wer erinnert sich schon in ein paar Jahren, dass ich hier Achter geworden bin», sagte Murisier.
Gino Caviezel zeigte zwei angriffige Läufe, machte aber zu viele Fehler, weshalb letztlich nur Platz 15 resultierte. Der 20-jährige Nachwuchsmann Loïc Meillard und Carlo Janka belegten die Ränge 21 und 22.
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