Der FC Basel erleidet im hochklassigen Duell mit den Grasshoppers die erste Heimniederlage seit Ende April. Trotz des 2:3 gegen den ersten Verfolger beträgt die Marge auf GC noch immer zehn Punkte.
So früh wie Basel stand noch nie ein Team als «Herbstmeister» der Super League fest. Mit einem Sieg hätte der schnellste Halbzeit-Leader der Liga-Geschichte einen grösseren Vorsprung aufgewiesen (16) als Runden (15) absolviert sind. Das Duell zwischen dem klaren Ersten und den Grasshoppers machte zumindest im Hinblick auf drohende Langeweile in der zweiten Saisonhälfte etwas klar: Basel ist schlagbar. GC war nach den Young Boys in der Liga und Belenenses Lissabon in der Europa League erst das dritte Team, das den FCB bezwingen konnte – in 26 Pflichtspielen.
Den Unterschied im attraktiven Spitzenspiel machte Munas Dabbur aus. Der Israeli, nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Kim Källström der Captain, liess in der 80. Minute im Dribbling beide Basler Innenverteidiger schlecht aussehen und erzielte via beide Pfosten den Siegestreffer. Am Ende war der Zürcher Coup insofern glückhaft, weil Basel in der Nachspielzeit nach einem Foul an Breel Embolo ein klarer Penalty unterschlagen worden war.
Dabburs zehntes Saisontor war in Anbetracht des komfortablen Vorsprungs in der Super League für Basel kein Weltuntergang. Aber er traf das im St.-Jakob-Park zuvor in sieben Liga-Spielen makellose gebliebene Team von Urs Fischer im Stolz. Denn in der zweiten Halbzeit war Basel so dominant, wie es GC vor der Pause gewesen war. Innert zwölf Minuten war das Geschehen nach Toren von Davide Callà (62.) und Embolo (74.) ausgeglichen. Das 2:2 entsprach der einseitigen Spielentwicklung und deshalb der Logik.
Die formidable Leistung vor der Pause sorgte für den ersten Auswärtssieg der Grasshoppers in Basel seit Anfang März 2010 und zehn vergeblichen Anläufen. Das in einem Spiel gegen Basel in dieser Saison von einem Gegner noch nie gesehene Selbstvertrauen und eine beeindruckende Laufbereitschaft trugen GC eine völlig verdiente 2:0-Pausenführung ein. Zwar fiel das 1:0 durch Yoric Ravet (19.) aus einer Offside-Position. Beeindruckend aber war, wie Källström zweimal nachgesetzt hatte. Der generöse Einsatz des Schweden war sinnbildlich für den Auftritt der Hoppers, die sich im Anschluss an einen Freistoss Källströms auch das 2:0 regelrecht erkämpften; via Knie des von zwei Zürchern bedrängten Marek Suchy überquerte der Ball die Linie.
Basel – Grasshoppers 2:3 (0:2)
31’669 Zuschauer. – SR Amhof. – Tore: 19. Ravet (Källström) 0:1. 25. Suchy (Eigentor) 0:2. 62. Callà (Elneny) 1:2. 74. Embolo 2:2. 80. Dabbur (Ravet) 2:3.
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Safari (86. Traoré); Elneny; Callà, Kuzmanovic (72. Xhaka), Zuffi, Boëtius (82. Ajeti); Embolo.
Grasshoppers: Vasic; Bauer, Barthe, Pnishi, Antonov; Basic, Källström (56. Alpsoy); Ravet (84. Lüthi), Brahimi (63. Tarashaj), Caio; Dabbur.
Bemerkungen: Basel ohne Bjarnason, Degen, Delgado, Gashi, Samuel (verletzt), Aliji, Janko (beide gesperrt) und Kakitani (krank), Grasshoppers ohne Kubli und Mall (beide verletzt). 25. Pfostenschuss von Caio. 74. Pfostenschuss von Elneny. Verwarnungen: 8. Källström. 15. Bauer (Foul/beide im nächsten Spiel gesperrt). 27. Boëtius (Foul). 52. Pnishi (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 66. Barthe (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 90. Dabbur (Foul/im nächsten Spiel gesperrt).
Super League. 15. Runde. Die Resultate: Zürich – Vaduz 1:1 (1:0). Lugano – Young Boys 1:1 (1:0). Thun – St. Gallen 0:2 (0:2). Sion – Luzern 2:0 (1:0). Basel – Grasshoppers 2:3 (0:2).
Rangliste: 1. Basel 15/37 (37:18). 2. Grasshoppers 15/27 (38:28). 3. Young Boys 15/24 (26:17). 4. Sion 15/21 (19:21). 5. Luzern 15/20 (20:20). 6. St. Gallen 15/19 (14:16). 7. Thun 15/17 (22:27). 8. Lugano 15/15 (17:27). 9. Vaduz 15/13 (14:22). 10. Zürich 15/11 (21:32).