Der fliegende Pöstler: Tests mit Drohnen im Kanton Bern

Die Schweizerische Post probt den Einsatz von Drohnen. Erste Testflüge finden diesen Monat im Kanton Bern statt. Die «fliegenden Postboten» könnten künftig Pakete in abgelegene Gebiete liefern.

Zwei Techniker mit der Drohne, die im Juli als «fliegender Postbote» im Kanton Bern getestet wird. (Bild: sda)

Die Schweizerische Post probt den Einsatz von Drohnen. Erste Testflüge finden diesen Monat im Kanton Bern statt. Die «fliegenden Postboten» könnten künftig Pakete in abgelegene Gebiete liefern.

Bei den Testflügen im Seeland wollen die Projektverantwortlichen zunächst herausfinden, wie sich die Drohnen unter verschiedenen meteorologischen Einflüssen verhalten.

Für die Zukunft schweben der Post verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vor, wie es am Dienstag an einer Medienkonferenz in Bas-Vully FR hiess. Denkbar seien etwa Einsätze in Notsituationen, beispielsweise die Versorgung einer Siedlung, die nach einem Unwetter von der Umwelt abgeschnitten ist.

Eiltransporte per Drohne

Ebenfalls realistisch ist laut der Post der Eiltransport von Laborproben. Die unbemannten Flugobjekte könnten auch dringend benötigte Medikamente in abgelegene oder abgeschnittene Bergdörfer bringen.

Bevor es so weit ist, sind allerdings einige technische Hürden zu überwinden, darunter die eingeschränkte Batterielaufzeit. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen noch eingehend geklärt werden. Ein kommerzieller Einsatz ist laut Post frühestens in fünf Jahren realistisch.

Am «Projekt Phoenix» beteiligen sich auch die Swiss WorldCargo – die Luftfrachtdivision von Swiss – sowie Matternet, ein Drohnenhersteller mit Sitz in Kalifornien.

Die Drohne des Typs Matternet ONE ist speziell für den Transport von kleinen Lieferungen ausgelegt. Das Fluggerät ist äusserst leicht gebaut und stark genug, um mit einer einzigen Batterieladung ein Kilogramm über 10 Kilometer hinweg zu befördern.

Begrenzter Einsatz

Dass Drohnen dereinst den Pöstler ersetzen und die flächendeckende Paket-Zustellung übernehmen, hält PostLogistics-Chef Bambauer für unrealistisch. «Mit täglich über 500’000 Postpaketen ist dies in unserem schon heute strapazierten kleinen Luftraum kaum vorstellbar.»

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