Die Frauen sind auf der Teppichetage der Schweizer Wirtschaft auf dem Vormarsch. Ihre Anteile in den Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten der hundert grössten Schweizer Unternehmen sind im vergangenen Jahr laut einer Studie durchgehend gestiegen.
Bisher waren Frauen im Schweizer Topmanagement deutlich untervertreten, doch endlich scheint diese Situation in Bewegung zu kommen. So bilanziert die Topkader-Vermittlung Guido Schilling AG ihre am Montag publizierte Erhebung.
Bei praktisch allen Kennzahlen hätten die Frauen zugelegt: Vorreiter sind demnach die im Börsenschwergewichte-Index SMI gelisteten Unternehmen, welche letztes Jahr 30 Prozent der vakanten Verwaltungsratssitze mit einer Frau besetzten und den Frauenanteil damit auf 14 Prozent steigerten.
Im Gesamtdurchschnitt aller untersuchten Verwaltungsräte stieg der Frauenanteil von 11 auf 12 Prozent, wobei auf fast jeden vierten vakanten Verwaltungsratssitz (23 Prozent) eine Frau berufen wurde. Ausgewertet wurden die 119 nach Mitarbeiterzahl grössten Schweizer Unternehmen.
Kurze Verweildauer
In den Geschäftsleitungen dieser Unternehmen verbesserten die Frauen ihre Präsenz von 5 auf 6 Prozent. Ein Handicap der Frauen bleibt laut Studienautor Guido Schilling, dass sie deutlich schneller als Männer aus einer Geschäftsleitung ausscheiden.
Die Zahl der Unternehmen mit Frauen in der Geschäftsleitung stieg dennoch von 29 auf 34 Prozent. Über mindestens eine Frau im Verwaltungsrat verfügen 58 (Vorjahr: 55) Prozent.
Stärker als in der Schweiz sind die Frauenanteile in den deutschen Grossunternehmen gestiegen. Demgegenüber sind dort deutlich weniger Ausländer im Topmanagement als bei Schweizer Unternehmen, wo der Anteil seit 2011 auf 45 Prozent verharrt.