Schlag den Raz 3.0 ist vorbei und wir haben einen Sieger, dem als Preis das Diktat der Einzelkritiken bei FCB-Luzern winkt. Herr Raz hat einiges aufzuarbeiten, wie er im Exklusiv-Interview einräumt.
Es war Mittwochnacht noch nicht abgepfiffen auf Schalke, als es unausweichlich war:
Wenn hier nicht noch ein Wunder geschieht, heisst der Sieger der dritten Staffel von http://t.co/uhFHkylqW9 «nils». #rotblaulive
— Ersatzinger (@ersatzinger) 11. Dezember 2013
Nun ist es amtlich: Unser werter Tipper «nils» (im Weiteren einfach gross geschrieben) hat die dritte Staffel von «Schlag den Raz» gewonnen.
Tusch! Konfetti! Feuerwerk!
Nils, als hauchdünner Tabellenführer in die letzte Runde gegangen, hat das Kopf-an-Kopf-Rennen mit «blacksheep» und «panzer» mit einem gezielten 3:1-Siegtipp auf Schalke 04 für sich entschieden, totalisiert stolze 174, damit fünf Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten und 37 Punkte Vorsprung auf Florian «Schlag den» Raz. Drei mickrige Punkte aus den letzten vier Runden sprechen eine deutliche Sprache über dessen Formkurve des vergangenen Halbjahres. Dazu mehr im Exklusiv-Interview, für das Raz unmittelbar nach der Rückkunft aus Gelsenkirchen zur Verfügung stand.
Hier aber erst mal das Spitzentableau:
Abgeschlagen: Die Sieger der ersten beiden Staffeln: Premieren-Sieger «Kangaroo» kommt mit 136 Punkten auf Platz 62 ein, «IvanErgic22» mit 124 Punkten auf Rang 94. Keine Rolle spielte «Ladyfink» trotz vollmundig angekündigter Angriffslust auf die Frisur des Titelhelden: Platz 72, 133 Punkte.
Der Preis für den Sieger dieser Staffel: Nils diktiert Herrn Raz am Samstag die Einzelkritiken der FCB-Spieler im Spiel gegen den FC Luzern ins Laptop. Obwohl für Samstagabend vergleichsweise lauschige 2 bis 4 Grad Celsius vorhergesagt werden, gibts on top noch ein paar lange Unterhosen. Man weiss ja nie.
So viel zum Triumphator. Wobei: Schauen Sie sich die Analyse an, die das Tipptool bietet. Nils hat sich spät, dann aber hartnäckig an der Spitze festgekrallt:
Kommen wir zur redaktionsinternen Aufarbeitung. Auf Platz 23 punktgleich (je 150) «Ersatzinger» David Bauer und «Fuzzball» Dani Winter. Für einen Chef (Winter) ein bisschen wenig. Nun ja. «Waddle» Dani Holliger hat sich sicher mehr ausgerechnet als 145 Punkte und Platz 44, würde aber ohnehin jeden Punkt bei «Schlag den Raz» gegen einen für den FC Aarau in der Super League eintauschen.
Bliebe noch zu erwähnen, dass Raz-Kollege «cokiesel» Christoph Kieslich nach Rang 22 in der ersten und dem Vorstoss in die Top 10 in der zweiten Staffel auf Platz 6 eingekommen ist. Sieben Punkte hinter der Spitze (nach drei saublöden Nullern in den letzten sechs Runden), aber vor Kollege Raz, was die Mindestanforderung war.
«Rücktritt muss thematisiert werden»
Die TagesWoche konnte den schwer geschlagenen Florian Raz dazu bewegen, Rede und Antwort zu stehen, was auch nicht besonders schwierig war, wenn man Daumenschrauben wie Urlaubssperre oder den Besuch der FCB-PK am Freitag um 16 Uhr androhen kann.
Herr Raz, Platz 57, wieder weit von der Spitze entfernt, wieder geschlagen.
Es ist sehr bitter.
Wie wollen Sie das daheim erklären, dass Sie erneut unter den Erwartungen geblieben sind?
Ich habe schon die ersten beide Male über meinen eigenen Erwartungen getippt. Aber ich gehe mit Fabian Schär einig: Wenn dieser nixnutzige italienische Schiedsrichter nicht gewesen wäre…
…jetzt keinen Rassismus!
Nein, es hätte ja auch ein nixnutziger Deutscher sein können.
Sie verrennen sich.
Ich weiss, Worte können wie Giftpfeile sein. Aber ohne die rote Karte gegen Ivan Ivanov hätte ich die Top 50 noch geschafft.
Ihr Kollege braucht solche Ausflüchte nicht: Die Top 10 verteidigt und auf Schlussrang 6 geklettert mit einem – eine Stunde vor Anpfiff nach einer Eingebung – von 1:1 auf 2:0 geänderten Tipp. Smart.
Da fragt man sich halt, welche Beziehungen Herr Kieslich nach Deutschland und Italien pflegt.
Vielleicht ist es schlicht Sachverstand?
Das ist ja das Schöne am Fussball: Dass man nicht alles nachvollziehen kann. Aber ich gratuliere dem Kollegen natürlich ganz herzlich zum Abschneiden.
Und wie geht es jetzt für Sie weiter?
Ich muss in der Winterpause über die Bücher, ganz klar, aber ich darf jetzt den Sand nicht in den Kopf stecken, sondern muss die Leistung knallhart analysieren.
Haben Sie schon mal über Ihren Rücktritt als «Schlag den Raz» nachgedacht?
Auch das wird und muss thematisiert werden.
Na dann: fröhliche Weihnachten!
130 von ursprünglich rund 240 Schlag-den-Raz-Tippern haben bis zum Schluss durchgehalten. So viele wie nie. Das freut und ermutigt uns, eine vierte Auflage für den Rückrundenstart am 1./2. Februar 2014 zu planen. Also: Schauen sie demnächst wieder vorbei in diesem Theater, wenn es heisst: Schlag den Raz 4.0.