Der zu Ende gehende Winter ist lang gewesen, kalt und schneereich. Im schweizerischen Mittelland schneite es an so vielen Tagen wie seit 26 Jahren nicht mehr.
Im Mittelland schien der Winter dieses Jahr nicht enden zu wollen. Und dieser Eindruck täuscht nicht, wie aus dem am Mittwoch publizierten Rückblick des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos hervorgeht. Der Winter war gemäss den Messungen von Meteo Schweiz von Bern bis St. Gallen aussergewöhnlich: es schneite oft, und oft war es kalt.
Bereits im Oktober brachten zwei Wintereinbrüche Schneefälle bis in tiefe Lagen: Bern und Zürich waren weiss. Von Dezember bis März war es zudem kälter als normal.
Schnee wie letztmals in den 1980-ern
Zusammen mit den häufigen Niederschlägen führte das im Mittelland zu Neuschneemengen, die etwa doppelt so gross waren wie normal. So viele Neuschneetage gab es letztmals im Winter 1986/87: Jeden vierten bis sechsten Tag schneite es.
In den Bergen waren die Schneehöhen im Westen und im Norden überdurchschnittlich. In Nord- und Mittelbünden fiel so viel Schnee wie in einem Durchschnittswinter. Unterdurchschnittlich viel Schnee gab es im im Engadin und am Alpensüdhang.
21 Personen sterben in Lawinen
In den schneereichen Gebieten im Norden und im Westen war die Schneedecke verbreitet gut aufgebaut. Es wurden deshalb meist nur Neu- und Triebschneeschichten als Lawinen ausgelöst. Anders in den südlichen Gebieten des Wallis und in grossen Teilen Graubündens, wo Schneeschichten schwach waren und deshalb Lawinen bis tief in der Schneedecke anrissen.
Die Verteilung der Gefahrenstufen im Lawinenbulletin entsprach dem Durchschnitt. Am häufigsten wurde die Gefahrenstufe mässig (Stufe 2) prognostiziert.
Bis Mitte April wurden dem SLF 135 Lawinenunfälle mit 212 erfassten Personen gemeldet. Davon wurden 44 Personen verletzt, und 21 verloren ihr Leben. Die Zahl der Lawinenopfer entspricht laut SLF dem langjährigen Mittel für die Zeit bis Mitte April.