Er wollte provozieren, und so wird er wohl auch in Erinnerung bleiben: Der britische Regisseur Ken Russell, Macher von Filmen wie „Liebende Frauen“ oder „Die Teufel“, ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
Er sei am Sonntag nach mehreren Schlaganfällen friedlich eingeschlafen, teilte Russells Sohn Alex Verney-Elliott mit. Er habe ein Lächeln auf den Lippen gehabt.
Bekanntgeworden war Russell mit seiner 1969 erschienenen Verfilmung eines Romans von D.H. Lawrence. „Liebende Frauen“ brachte ihm selber eine Oscar-Nominierung ein, Hauptdarstellerin Glenda Jackson bekam die Auszeichnung. Legendär daraus ist eine Szene, in der die Schauspieler Oliver Reed und Alan Bates nackt miteinander kämpfen.
Auch als Musik-Film-Regisseur erfolgreich
Sexualität und Religion – das waren seine Lieblingthemen, denn schliesslich liess sich mit ihnen bestens provozieren. Russells Filme wurden regelmässig zensiert. In „Die Teufel“ aus dem Jahr 1971 feierten Nonnen – basierend auf der Romanvorlage von Aldous Huxley – wilde Orgien.
Regie führte Russell auch 1975 bei der Verfilmung der Rockoper „Tommy“, die als Meisterwerk der britischen Band The Who gilt. Mit dabei waren Eric Clapton, Elton John und Jack Nicholson. Russell arbeitete zudem für das Fernsehen und drehte Musikvideos, unter anderem zu Elton Johns „Nikita“.