Genau seit einem Monat hat das St. Johann ein neues Café: das «Saint Louis» an der Elsässerstrasse. Der Name ist nicht zufällig gewählt, sondern Programm.
Ein Kaffee an der Elsässerstrasse mit Blick aufs 11er-Tram – das Konzept des neuen Cafés im St. Johann lag auf der Hand. Inhaber Christoph Nyfeler und Mike Hänggi mussten jedenfalls nicht lange überlegen: französisch sollte ihr erstes Café werden. Geworden ist das «Saint Louis» nicht nur französisch, sondern auch schlicht und chic. Kein übertriebenes Tamm-Tamm, kein Kitsch, schlichte Formen und ebenso dezente Farben dominieren an der Elsässerstrasse 29.
Nyfeler und Hänggi haben in viel Eigenarbeit aus dem ehemaligen Kinderhort ein trendiges Café gemacht. Ganz nach dem aktuellen Gusto: weniger ist mehr. Und auch die Geschichte der Lokalität ist noch präsent: Es ist kaum zu sehen, aber die grosse Bar haben die beiden Inhaber aus den alten Schaufenster-Kästen gezimmert. Die Arbeiten haben die Beiden auf ihrem Blog dokumentiert. Infos zum Café selbst sucht man jedoch noch umsonst auf der Website.
Gebäck stammt aus St. Louis
Die Aufmerksamkeit der beiden Inhaber galt bisher dem Betrieb, die Homepage steht aber auf der To-Do-Liste ganz oben, sagt Hänggi. Der diplomierte Hôtelier-Restaurateur führt in Allschwil ein Catering-Unternehmen, das Saint Louis ist sein zweites Standbein. Abwechslungsweise kochen entweder Nyfeler oder Hänggi, Lea Müller leitet den Service. Auf der Karte steht neben Salaten, Suppen, Quiches und Ficelles, täglich auch ein wechselndes, warmes Mittagsmenü.
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Bei unserem Besuch gab es ausgezeichnete Penne mit Zucchetti und Brokkoli. Die Sauce nicht zu schwer, aber würzig. Die Portion grosszügig, der Preis mit 15 Franken fair. Die Besonderheit ist aber das Gebäck im Saint Louis, denn der Name ist Programm. Die Croissants, Baguettes sowie die Ficelles stammen aus der Bäckerei Leyes in St. Louis. Und die gibt es auch für Frühaufsteher: Das Saint Louis öffnet bereits um 7 Uhr.
Mit Crowdfunding zur Kaffeemaschine
Beim Kaffee haben die Gäste die Wahl zwischen zwei Sorten: «Strong», einem – wie der Name schon sagt – stärkeren Kaffee, und «Ecuador», einem eher milden. Der Espresso kostet 4.30 Franken, der Café und Cappuccino 4.80 Franken. Gebrüht wird der Kaffee auf einer «La Scala Eroica L2», die Bohnen stammen von Haenowitz & Page aus Basel. «Wir sind über einen Artikel in der TagesWoche auf die Rösterei aufmerksam geworden», erzählt Nyfeler, «und sie haben von uns über Freunde erfahren. Nun sind wir der erste Gastro-Betrieb, den sie direkt beliefern.» Besser als dieser Zufall ist die Geschichte der Kaffeemaschine. Die 8000 Franken für «La Scala Eroica L2» haben Nyfeler und Hänggi über die Crowdfunding-Seite «100 Days» gesammelt.
Ein Wermutstropfen sind beim Saint Louis die Öffnungszeiten: Das Café ist nur bis 19 Uhr geöffnet, sonntags und montags ganz geschlossen – noch. «Wir wollten nicht hoch einsteigen und dann zurückfahren müssen», sagt Hänggi, «sondern mal schauen, wie es läuft.» Die Bilanz der Inhaber nach 30 Tagen ist aber positiv: Von Tag zu Tag kämen mehr Leute. Der nächste Schritt ist deshalb schon geplant: ein Ausbau der Öffnungszeiten. Bewilligt ist ein Betrieb bis 22 Uhr, in einem ersten Schritt werden Nyfeler und Hänggi diese Möglichkeit am Donnerstag nutzen. «Der übernächste Schritt könnte dann sein, das Brunch-Angebot auch am Sonntag zu machen.» Aber eilig haben es die beiden Gastro-Neulinge nicht: Sie gehen es französisch gemütlich an.
«Saint Louis» – Dienstag bis Freitag 7 bis 19 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr – Elsässerstrasse 29, 4056 Basel. Kaffeepreis: 4.80 Franken. WLAN: Nein. TagesWoche: Ja.
Wir haben gemeinsam mit unserer Community die schönsten Cafés der Region gesammelt, voilà – das Ergebnis: