Der Rausch, die Kraft, der Dreck der Stadt – unsere Fasnachtsbar

Drei Tage lang verlegten wir unsere Arbeitsplätze aus der Redaktionsstube in die Bar. Wir finden: Das sollten wir öfter machen.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Drei Tage lang verlegten wir unsere Arbeitsplätze aus der Redaktionsstube in die Bar. Wir finden: Das sollten wir öfter machen.

Zugegeben: Wir fuhren nicht gerade bescheidene Geschütze auf mit unserer Fasnachtsbar. «Der beste Kaffi Lutz der Stadt!» lautete die Devise, und wir waren wild entschlossen, dieses Versprechen in die Tat umzusetzen. Das Deko-Konzept war ähnlich hochgegriffen: Trump-Penthouse meets Bar 25.

Der Ladeninhaber des «Grünpfahl» bot uns hervorragende Voraussetzungen: Macht, was ihr wollt. Gesagt, getan. Es folgten drei Tage, die zwar nicht immer die schönsten waren, aber letztlich zu den erfüllendsten unserer Journalisten-Existenz zählten: Rein ins Chaos, zu den Leuten, in die «Bronx der Fasnacht», wie es eine Kundin so charmant formulierte (sorry «Mitte», sorry pubertäre, prollige, grauenhafte Teens).

Hier fühlten wir, was es als Journalist zu fühlen gibt: den Rausch, die Kraft, den Dreck der Stadt. «So muss es sein!», rief der enthusiastische Sportredaktor während seiner Barschicht: «Wieso machen wir das eigentlich nicht viel öfter?»

Und als wir nach drei Tagen Irrsinn, Bängg und Kaffi Lutz am frühen Donnerstagmorgen die Gittertür beim «Grünpfahl» verriegelten, das goldene Chaos hinter uns liessen und in den Endstreich hinaustraten, mit der Aussicht, am nächsten Tag wieder den Büroalltag aufzunehmen, da schmerzten unsere Journalistenherzen. Weils als Journalist eben genau darum gehen sollte: bei den Leuten zu sein.

Recht hat er, der Sportredaktor: Das sollten wir viel öfter machen. Ganz unbescheiden.

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Die Erlebnisse in der Bar und rund herum gibts zum Nachlesen:

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