Der Roche-Turm ist Basels neue Muse

Man würde es ihm gar nicht geben, doch der nüchtern gestaltete Roche-Turm beflügelt die Phantasie der Basler. Auf verschiedenen Foren im Netz stiften sie ihm bereits eine Art Fotowettbewerb. Wir begnügen uns vorerst mit einem neuen Namen. Da steht er, der Turm, der vor wenigen Wochen dem Zürcher «Prime-Tower» den Schweizer Höhenrekord geklaut hat. Noch […]

Vielleicht das erste Foto des Roche-Turms im Nebel. Mehr Bilder aus dem Battle, das derzeit in den sozialen Netzwerken läuft, finden Sie am Ende des Artikels.

Man würde es ihm gar nicht geben, doch der nüchtern gestaltete Roche-Turm beflügelt die Phantasie der Basler. Auf verschiedenen Foren im Netz stiften sie ihm bereits eine Art Fotowettbewerb. Wir begnügen uns vorerst mit einem neuen Namen.

Da steht er, der Turm, der vor wenigen Wochen dem Zürcher «Prime-Tower» den Schweizer Höhenrekord geklaut hat. Noch ist der Bau des Roche-Turms nicht abgeschlossen. Und noch hat sich das Auge des Stadtflaneurs nicht ganz daran gewöhnt, dass ihm nun während den Rundgängen durch Basel an gefühlt jeder zweiten Ecke dieser Turm entgegenspringt. 

«Da ist er ja», mag man dann immer wieder aufs Neue überrascht denken. Und staunen, dass der Rhein dem eigenen Standort eigentlich viel näher ist, als man bis anhin geglaubt hat. Irgendwie verzerrt der alles überragende «Bau 1» das gewohnte Stadtbild. Oder stiftet Orientierung. Wie man’s nimmt.

Wie eine Comic-Figur

Es gibt anderes, worüber man beim Roche-Turm geteilter Meinung sein kann. Sicher ist: Sein Namen hätte phantasievoller ausfallen können. «Daiseyah» wäre zum Beispiel ganz passend gewesen. Für diejenigen, die damals schon in unserem grossen Asterix-Quiz nicht brillieren konnten: Daiseyah ist ein Guru im Comic-Band «Asterix im Morgenland». Ähnlich wie der Roche-Turm wollte auch Daiseyah hoch hinaus – wenn auch weniger im wörtlichen als vielmehr im übertragenen Sinn: Sein Ziel war die Macht über das Reich des Radschas Nhihamavasah.

Ging auch bei Roches Turmbau nicht alles mit rechten Dingen zu (erinnert sei hier an die Lohndumping-Affäre), war Daiseyahs Plan noch einiges fieser: Er hätte die rechtmässige Nachfolgerin des Radschas kurzerhand den Göttern opfern wollen, um sein Ziel zu erreichen. Es brauchte in den beiden Geschichten das Eingreifen eines Asterix beziehungsweise einer Unia, um zu einer menschenwürdigen Lösung zu kommen.

Besser im Bild

Es gibt aber noch einen Grund, warum der Roche-Turm eigentlich «Daiseyah» heissen sollte: Der Name ist nämlich eine Ableitung der Wortfolge «da ist er ja». Womit wir wieder bei den Stadtflaneuren wären.

Vielleicht gerade weil der «Bau 1» ästhetisch ähnlich nüchtern daherkommt wie sein Name, regt er derzeit die Phantasie seiner Betrachter an. Als wollten sie kompensieren, dass aus dem Roche-Turm kein spielerischer Doppelhelix werden sollte, versuchen erste Hobby-Fotografen, sich auf Facebook und Co. gegenseitig mit ihren Roche-Turm-Bildern zu übertrumpfen. Sie füllen damit die kreative Lücke, die der Bau hinterlässt. Hier ein Auszug davon:

(Bild: Fonzi Tromboni)




(Bild: Benjamin Koechlin)




(Bild: M Ita RBeit-Ich)

(Bild: Dieter Bopp)

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Haben auch Sie sehenswerte Bilder vom Roche-Turm gemacht? Dann überraschen Sie uns damit! Schicken Sie ihr Bild an community@tageswoche.ch! Oder schreiben Sie Ihre Idee für einen alternativen Namen zum «Bau 1» in die Kommentarspalte. 

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