Der SCB ringt die ZSC Lions mit 6:5 nach Penaltyschiessen nieder. In einer Partie mit Playoff-Charakter bieten die Erzrivalen eine vorzügliche Show.
Als der SCB-Topskorer Cory Conacher den jungen Zürcher Keeper Niklas Schlegel ein drittes Mal überwand (37.) und sich die Lage der Gäste erstmals verschärfte, setzten sie zur imposanten Korrektur an – dank drei ihrer fünf Powerplay-Tore. Mit einer Doublette innert 15 Sekunden erreichte der Leader den Ausgleich, verspielte im turbulenten Schlussdrittel aber trotz markantem Aufschwung seinerseits zweimal eine Führung.
Die Playoffs beginnen erst im Frühling, für einen ersten Vorgeschmack auf die intensivste Zeit im Schweizer Klub-Hockey sorgten nun aber die beide NLA-Schwergewichte Bern und der ZSC bereits in der letzten Runde vor dem Jahreswechsel. Im Cup ist in der Runde der letzten vier in Kürze ein prickelndes Wiedersehen programmiert.
Krachende Checks, Schüsse aus allen Lagen, umstrittene Tore, Diskussionen, verbale Rencontres – die gegen 17’000 Zuschauer kamen in den Genuss erstklassiger Unterhaltung. Zwei Konkurrenten mit zuletzt unterschiedlicher Entwicklung markierten ihr Revier. Die aktuelle Nummer 8 schenkte dem Topteam der Liga nichts und bejubelte nach dem 16. Penalty den ersten Erfolg gegen die Stadtzürcher seit dem Cup-Halbfinal-Heimsieg im letzten Januar.
Auch ohne Happy End demonstrierte die Lions-Organisation abermals, über welche personellen Ressourcen sie verfügt. Obschon Marc Crawford Spieler für zweieinhalb Blöcke nicht zur Verfügung standen, liess sich der Playoff-Finalist der letzten Saison weder nach dem 0:2 noch nach dem 1:3 (37.) abschütteln, erst im Shootout fand er kein Mittel mehr.
Erstaunlich war erneut die Zürcher Effizienz im Powerplay. In den letzten Spielzeiten taten sich sie sich in Überzahl immer wieder schwer, inzwischen gehören die Lions auch in dieser Rubrik zur Spitze.
Vor der Partie gaben die ZSC Lions die Vertragsverlängerung mit Goalie Niklas Schlegel (21) um ein Jahr bis 2017 bekannt.
Bern – ZSC Lions 6:5 (1:0, 2:3, 2:2, 0:0) n.P.
16’912 Zuschauer. – SR Mollard/Stricker, Fluri/Küng. – Tore: 18. Conacher (Krueger, Roy/Ausschluss Foucault) 1:0. 28. Plüss (Blum/Ausschluss Diem) 2:0. 32. Bergeron (Wick, Nilsson/Ausschluss Kousa) 2:1. 37. Conacher (Gian-Andrea Randegger, Krueger/Strafe gegen ZSC angezeigt) 3:1. 39. (38:42) Foucault (Trachsler, Geering/Ausschluss Kousa plus Strafe gegen SCB angezeigt) 3:2. 39. (38:57) Wick (Bergeron/Ausschluss Alain Berger) 3:3. 46. Keller (Shannon/Ausschluss Roy) 3:4. 52. Plüss (Moser) 4:4. 54. Wick (Nilsson/Ausschluss Roy) 4:5. 60. (59:29) Conacher (Plüss/Ausschluss Keller, Trachsler) 5:5. – Penaltyschiessen: Krueger-, Bergeron-; Luca Hischier 1:0, Geering-; Rüfenacht-, Künzle-; Roy-, Bachofner-; Conacher-, Foucault 1:1; Nilsson-, Luca Hischier-; Foucault-, Bodenmann-; Shannon-, Krueger 2:1. – Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Bern, 7mal 2 plus 5 Minuten plus Spieldauer (Neuenschwander) gegen den ZSC. – PostFinance-Topskorer: Conacher; Nilsson.
Bern: Stepanek; Kousa, Blum; Helbling, Gerber; Jobin, Krueger; Gian-Andrea Randegger; Bodenmann, Plüss, Moser; Conacher, Roy, Scherwey; Alain Berger, Rüfenacht, Luca Hischier; Müller, Ness, Reichert.
ZSC Lions: Schlegel; Seger, Phil Baltisberger; Geering, Bergeron; Hächler, Schmuckli; Ulmann; Künzle, Shannon, Bachofner; Nilsson, Keller, Wick; Bärtschi, Trachsler, Foucault; Neuenschwander, Diem, Schäppi.
Bemerkungen: Bern ohne Flurin Randegger, Bergenheim, Pascal Berger, Bührer, Ebbett, Kobasew, Kreis, Smith, Untersander (alle verletzt), Dubois, Nico Hischier (beide U20-WM), ZSC Lions ohne Blindenbacher, Cunti, Chris Baltisberger, Schnyder, Flüeler, Fritsche, Leimbacher (alle verletzt), Herzog (gesperrt), Malgin, Karrer, Siegenthaler, Suter, Matthews (alle U20-WM). 4. Ness mit Schulterverletzung ausgeschieden. 18. Jobin mit Kopfverletzung ausgeschieden. Pfostenschüsse: Diem (15.), Bergeron (24.), Plüss (36.). SCB ab 58:36 bis 59:29 ohne Goalie.