Der Schiffsverkehr auf den Tessiner Seen soll für Touristen attraktiver werden. Vor diesem Hintergrund haben die Schweiz und Italien am Freitag die Konzessionen für die Schifffahrtsgesellschaften für zehn Jahre erneuert.
Verbesserungen beim Schiffsverkehr im Tessin waren im vergangenen Mai Thema auf Regierungsebene: Bundesrätin Doris Leuthard und der italienische Minister Graziano Delrio unterzeichneten eine Absichtserklärung für eine touristisch interessantere Schifffahrt.
Laut Absichtserklärung sollen neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen gesucht werden. Eine Arbeitsgruppe aus der Schweiz und Italien arbeitet an der Umsetzung von Massnahmen. Lösungen sollen bis Ende 2017 vorliegen. Etwa braucht es Regeln für Dienstleistungen von privaten Firmen auf den Seen.
Die Schiffe betreiben die private Schweizer Società Navigazione del Lago di Lugano (SNL) und die Navigazione Lago Maggiore (NLM) – sie gehört zur italienischen Gestione Governativa Navigazione Laghi (GGNL). Mit der neuen Konzession kann der Linien-Schiffsverkehr weitergeführt und mit neuen Angeboten ergänzt werden, wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) in einer Mitteilung schrieb.
Grenzüberschreitende Zeitreise
Die beiden Schifffahrtsgesellschaften haben für die nächste Saison Pläne: Sie wollen sich zum einen dem «Ticino Ticket» anschliessen. Dieses Angebot von Ticino Turismo gewährt freie respektive vergünstigte Eintritte für Gäste von Hotels, Jugendherbergen und Campingplätzen.
Das zweite Vorhaben ist eine grenzüberschreitende Zeitreise ins Jahr 1887, als es schon einmal ein Bahn-Schiff-Angebot gab: Auf Wasser, Schiene und Velo sollen sich Touristen bewegen können. Verbindungen für Velos sind zwischen Luino am Lago Maggiore und Ponte Tresa am Luganersee respektive zwischen Menaggio am Comersee und Porlezza am Luganersee geplant.