Der Schweiz droht wegen der Kälte „nicht unmittelbar“ ein Blackout

Der Schweiz droht ein Blackout „nicht unmittelbar“. Das sagt die Netzgesellschaft Swissgrid. Unabhängig von der gegenwärtigen Kälte müsse aber das Schweizer Stromnetz ausgebaut werden, um die Versorgungssicherheit langfristig sicherstellen zu können.

Die Stromversorgung ist trotz Kälte gewährleistet (Archiv) (Bild: sda)

Der Schweiz droht ein Blackout „nicht unmittelbar“. Das sagt die Netzgesellschaft Swissgrid. Unabhängig von der gegenwärtigen Kälte müsse aber das Schweizer Stromnetz ausgebaut werden, um die Versorgungssicherheit langfristig sicherstellen zu können.

„Es gibt Engpässe im Schweizer Stromnetz“, sagte Thomas Hegglin, Mediensprecher von Swissgrid, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Diese hätten jedoch keine kurzfristigen Konsequenzen. Befürchtungen, wonach der Schweiz in der aktuellen Kältewelle ein Blackout droht, wies Hegglin zurück.

Auch Matthieu Buchs, Kommunikationsverantwortlicher des Bundesamts für Energie (BFE) sieht aktuell kein Problem. „Für die Schweiz stellt die Kältewelle netztechnisch kein besonderes Problem dar“, teilte er der sda mit. Die generell hohe Belastung der Schweizer Netze sei aber eine Tatsache.

Swissgrid hat mit den europäischen Nachbarländern bereits im Herbst Verträge abgeschlossen, welche die Versorgungssicherheit garantieren sollen. „Falls heikle Netzsituationen auftreten, ist die nationale Netzgesellschaft Swissgrid gut vorbereitet und hat gemeinsam mit den benachbarten Übertragungsnetzbetreibern Massnahmen vereinbart“, bestätigt Buchs vom BFE.

Probleme bei der SBB

Die eisige Kälte setzte am Montagmorgen hingegen der SBB zu. Im Pendlerverkehr mussten Weichen mit Bunsenbrennern enteist und eingefrorene Zugkompositionen im Depot stehen gelassen werden. Während eines Stromunterbruchs im Bahnhof Bern blieb eine Person im Lift stecken.

Eingefrorene Weichen, Schienenbrüche, ausgefallene Klimaanlagen – die Liste der Kältefolgen bei der SBB ist lang. Wie SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte, mussten insbesondere in der Region Genf eingefrorene Weichen mit Bunsenbrennern enteist werden: „Eine Sisyphusarbeit.“

Auf dem Zürcher S-Bahn-Netz konnten einige Zugkompositionen gar nicht erst in Betrieb genommen werden. Laut Kormann waren sie wohl über das Wochenende im Depot eingefroren und mussten enteist werden, damit beispielsweise die Türen wieder geöffnet und die Kupplungen in Betrieb genommen werden konnten.

Neue Kälterekorde

Derweil jagen sich die Kälterekorde: Die Nacht auf Montag hat der Schweiz den neuesten Tiefstwert dieses Winters in bewohntem Gebiet beschert: In Samedan GR wurden -35,1 Grad gemessen, wie SF Meteo und MeteoNews mitteilten. Auf der abgelegenen Glattalp SZ war es gar -45 Grad kalt. Noch kälter dürfte es nun nicht mehr werden.

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