Seit 2007 ist der Umsatz im Schweizer Buchhandel um 12,2 Prozent gesunken, doch die Branche erholt sich. 2012 haben die Schweizer Buchhändler nur noch 1,1 Prozent weniger Umsatz gemacht als im Vorjahr. Der Anteil der E-Books ist dabei noch verschwindend gering.
Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Marktreport hervor, den Media Control zusammen mit dem Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) erstmals erstellt hat.
Schweizer haben 2012 für rund eine Milliarde Franken Bücher gekauft, 160 Millionen Franken davon gingen allerdings an ausländische Händler, die in die Schweiz liefern. Etwa 630 Millionen Franken nahmen Deutschschweizer Buchhändler ein, 210 Millionen ihre Westschweizer Kollegen.
Deutschschweizer Leserinnen und Leser haben gemäss SBVV knapp 20 Millionen Bücher gekauft, etwa vier von zehn belletristische. Zugpferd war die „Shades of Grey“-Reihe, welche die Vampirroman-Welle abgelöst hat. Mit 18,7 Prozent waren Kinder- und Jugendbücher das zweitgefragteste Genre, gefolgt von Ratgebern mit 14,8 Prozent.
Erst 3 Prozent E-Books
Den Anteil des online erworbenen Lesefutters können Media Control und SBVV nur schätzen, da der grösste Online-Händler Amazon offenbar die Umsatzzahlen unter Verschluss hält. Der SBVV rechnet mit 22 Prozent im Internet bestellter Bücher. Mit nur drei Prozent ist das E-Book derzeit noch keine ernsthafte Konkurrenz für das gedruckte Exemplar.
Für Leser besonders erfreulich: Bücher sind deutlich billiger geworden – in den letzten drei Jahren um fast 15 Prozent. Ein belletristisches Buch kostet heute durchschnittlich Fr. 17.50 und ein wissenschaftliches Werk 43 Franken, was den Gesamtdurchschnitt auf 20 Franken erhöht.
Mehr Export wünschbar
Beim Lesen ehren Deutschschweizer einheimisches Schaffen: 14,7 Prozent der gekauften Bücher stammen aus Schweizer Verlagen.
Besser laufen könnte es beim Verkauf von Schweizer Büchern im Ausland: nur gerade 2,4 Prozent beträgt der Anteil am bundesdeutschen Buchmarkt, und das meiste davon erwirtschaftet laut SBVV der Diogenes Verlag. Österreichische Verlage haben in Deutschland 7 Prozent Marktanteil – eine Zahl, die auch die Deutschschweizer erreichen möchten.
Auch sonst hat die Branche noch Wünsche offen: Seit der Liberalisierung der Buchpreise müssen jährlich zehn oder mehr Buchhandlungen schliessen. Andere verkleinern die Fläche oder schliessen Filialen – Ex Libris allein dieses Jahr deren 25.