Der sehr seltene Roi du Doubs ist Fisch des Jahres 2013

Der sehr seltene Roi du Doubs ist Fisch des Jahres 2013. Mit dieser Wahl will der Fischerei-Verband Alarm schlagen: Wegen der unökologischen Nutzung der Wasserkraft sei der nur in der Schweiz und in Frankreich vorkommende Fisch vom Aussterben bedroht.

Der Roi du Doubs ist vom Fischerei-Verband zum Fisch des Jahres erklärt worden (Bild: Fischerei-Verband) (Bild: sda)

Der sehr seltene Roi du Doubs ist Fisch des Jahres 2013. Mit dieser Wahl will der Fischerei-Verband Alarm schlagen: Wegen der unökologischen Nutzung der Wasserkraft sei der nur in der Schweiz und in Frankreich vorkommende Fisch vom Aussterben bedroht.

Gerade noch 52 Exemplare des Roi du Doubs wurden 2012 gezählt, wie der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) in einer Mitteilung vom Mittwoch schrieb. Seit Jahren werde der Bestand kleiner und kleiner. Für den Verband ist das „ein Drama, das von der Öffentlichkeit und der Politik kaum wahrgenommen wird“.

Forderungen des Fischerei-Verbandes

Unökologische Nutzung der Wasserkraft, künstliche Schwellen im schweizerisch-französischen Grenzfluss Doubs und zu viele Nährstoffe im Wasser machten dem Roi du Doubs zu schaffen. 1999 sei die Situation für den Fisch als äusserst kritisch beurteilt und vom Bundesamt für Umwelt ein Schutzkonzept lanciert worden.

Um den für die Fischerei bedeutungslosen Fisch vor dem endgültigen Aussterben zu bewahren, fordert der Fischerei-Verband, dass die starken Wasserschwankungen (Schwall und Sunk) im Fluss reduziert werden. Die Schwankungen sind für Jungfische tödlich und verhindern die natürliche Fortpflanzung des Roi du Doubs.

Der Doubs muss für wandernde Fische wieder passierbar gemacht werden, etwa mit Fischtreppen und Fischpässen. Und der Eintrag von Nährstoffen und chemischen Rückständen aus Haushalten, Deponien und Landwirtschaft ins Wasser müsse konsequent verhindert werden, verlangt der SFV.

Auf Roter Liste

Der Roi du Doubs steht auf der Roten Liste und ist nach Angaben des SFV auch durch die Berner Konvention geschützt. Deren Ausschuss in Strassburg habe die Schweiz und Frankreich wegen ihrer Passivität gerügt. Die beiden Länder stünden seither unter internationaler Beobachtung.

Mit einem König hat der Name des Fisches nichts zu tun. Die Bezeichnung roi ist vielmehr vom französischen Adjektiv „roide“ hergeleitet. Dieses bedeutet „steif“ – der Fisch hat seinen Namen wegen seiner steifen Haltung bekommen. In der Volkskunde wird er auch als Glücksbringer oder Zauberer gehandelt.

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