Der Spengler-Cup-Sieger taumelt

Genf lässt sich in Biel eine 3:0-Führung entreissen und bezieht beim 3:4 n.V. in der NLA die fünfte Niederlage in Folge. Für den EHC brilliert der vierte Block.

Der Bieler Philipp Wetzel trifft zum 2:3 gegen Servette (Bild: SI)

Genf lässt sich in Biel eine 3:0-Führung entreissen und bezieht beim 3:4 n.V. in der NLA die fünfte Niederlage in Folge. Für den EHC brilliert der vierte Block.

Erst nach dem 0:3 reagierte Biel. In schwerer Rücklage mobilisierte der Playoff-Kandidat nun plötzlich alle verfügbaren Kräfte. Steiner verschaffte dem EHC mit dem 1:3 etwas Luft, ehe Wetzels 2:3 (49.) mehr als ein Hoffnungsschimmer war, das Comeback doch noch zu schaffen – 134 Sekunden später erzwang Joggi gegen nur noch taumelnde Genfer den Ausgleich.

Und in der Overtime riss der Faden bei den komplett verunsicherten Gästen endgültig. Verteidiger Iglesias liess sich von Gaëtan Haas den Puck abnehmen und bezahlte für seinen dilettantischen Lapsus mit der Höchststrafe – Biels überragende Figur der beeindruckenden vierten Sturmformation vollzog mit seinem Solo den spektakulären Umschwung.

Während der Altjahreswoche in Davos hatten die Genfer ausnahmslos brilliert. Doch schon vor und speziell nach dem zweiten Triumph beim global bekanntesten Klub-Turnier ist das Genfer Kollektiv aus den Fugen geraten. Fünf sieglose Runden im Championat und das Cup-Halbfinal-Out haben den ambitionierten Westschweizern die gute Spengler-Cup-Laune verdorben.

Gegen Biel bahnte sich zunächst eine Entspannung der schwierigen Lage an. Chris McSorleys Equipe bekämpfte die drohende Negativdebatte entschlossen. Bis zur 33. Minute erarbeitete sich das an sich gut bestückte Ensemble einen 3:0-Vorteil. Der vermeintlichen Zäsur folgte indes der totale Einbruch. Die Rohkraft allein genügte nicht, Biel zu bezwingen. Als sich der lange chancenlose Kontrahent energisch auflehnte, fehlten den Grenats die spielerischen Mittel – und am Ende sogar die Emotionen; kein gutes Zeichen für eine Auswahl McSorleys.

Biel – Genève-Servette 4:3 (0:0, 0:3, 3:0, 1:0) n.V.

4540 Zuschauer. – SR Clément/Vinnerborg (Sd), Küng/Progin. – Tore: 21. Rubin 0:1. 29. Trutmann (Kast) 0:2. 33. Taylor Pyatt (Rubin, Tom Pyatt) 0:3. 45. Steiner (Umicevic, Joggi) 1:3. 49. Wetzel (Haas, Steiner) 2:3. 51. Joggi (Haas, Wetzel) 3:3. 61. Haas 4:3. – Strafen: keine gegen Biel, 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Arlbrandt; Romy.

Biel: Meili; Cadonau, Fey; Untersander, Jelovac; Wellinger, Gloor; Steiner, Jecker; Arlbrandt, Kamber, Herburger; Berthon, Olausson, Spylo; Rossi, Peter, Umicevic; Wetzel, Gaëtan Haas, Joggi.

Servette: Mayer; Vukovic, Iglesias; Loeffel, Bezina; Mercier, Antonietti; Truttmann; Rubin, Tom Pyatt, Taylor Pyatt; Jacquemet, Romy, Picard; Almond, Lombardi, Rod; Wick, Kast, Roland Gerber; Impose.

Bemerkungen: Biel ohne Rouiller (rekonvaleszent), Gossweiler, Tschantré, Ehrensperger (alle verletzt), Samson (überzählig), Genève-Servette ohne Rivera, D’Agostini, Marti (alle verletzt). Trauerminute für den im Alter von 57 Jahren in Kanada an Hautkrebs verstorbenen Ex-Biel-Verteidiger Dan Poulin (1982 bis 1989). 51. Timeout von Genève-Servette. 54. Timeout von Biel.

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