Die Swiss hat den Treibstoffzuschlag umbenannt: Ab dem (heutigen) Donnerstag spricht man bei der Airline nur noch von einem „internationalen Zuschlag“. Dessen Berechnung ist weiterhin ein Geheimnis.
Die Swiss folge einem Branchentrend aus den USA, sagte Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek zu einem Bericht der Touristik-Zeitschrift „Travel Inside“. Mit Nordamerika als wichtigem Markt wolle die Swiss mit anderen Airlines gleichziehen und nehme die Umbenennung überall vor. „An den Zuschlägen ändert sich nichts“, sagte Ptassek weiter.
Der Swiss-Mutterkonzern Lufthansa hält an der alten Bezeichnung fest. Bei Flügen von der Schweiz nach Deutschland weist die deutsche Airline auf ihrer Website auf den Treibstoffzuschlag hin.
Angesichts des schwankenden Ölpreises ändern die Fluglinien den Zuschlag fürs Kerosin häufig. Swiss erhöhte ihn zuletzt im Februar und im Dezember. Da die Fluglinien Treibstoffpreise absichern, lässt sich die Veränderung der Zuschläge nicht am Ölpreis ablesen.
In den letzten Tagen hatte die Zeitung „Blick“ kritisiert, der Treibstoffzuschlag werde erhöht bei steigenden Kerosinpreisen, nicht aber reduziert, wenn diese sinken. Die Swiss gibt nicht bekannt, wie sie die Zuschläge errechnet.
Offenlegung Berechnung gefordert
Der Konsumentenschutz kritisiert dies: „Gegen künftige Preisschwankungen beim Kerosin kann sich jede Fluggesellschaft absichern. Deshalb wäre es aus Konsumentensicht die beste Lösung, wenn sämtliche Treibstoffkosten von Anfang an im Ticketpreis inbegriffen sind“, sagt André Bähler von der Organisation zur Nachrichtenagentur sda.
Wolle man unbedingt am Treibstoffzuschlag festhalten, sollte mindestens dessen Berechnung offengelegt werden, fordert Bähler. Die Umbenennung des Treibstoffzuschlags bei der Swiss verbessere für den Konsumenten nichts: „Eher wird etwas verschleiert – beim Wort Treibstoffzuschlag kann sich jeder etwas vorstellen.“