Als Musiker Ozio ist Quentin Dupieux ein Hasardeur. Er drückt die Random-Taste und legt los. Ähnlich geht er beim Filmen vor. In «Rubber» liess er die Polizei einen Killer-Pneu suchen. Kein Wunder, schlug der Killer-Pneu zurück. In «Wrong» lässt nun Dupieux einen Mann mit seinem gekidnappten Hund telepatieren. Das klingt wieder nach einem surrealen Plot. Fürs zweite Mal Schauen erhalten Sie eine Freikarte.
Als Musiker Ozio ist Quentin Dupieux ein Hasardeur. Er drückt die Random-Taste und legt los. Ähnlich geht er beim Filmen vor. In «Rubber» liess er die Polizei einen Killer-Pneu suchen. Kein Wunder, schlug der Killer-Pneu zurück.
In «Wrong» lässt nun Dupieux einen Mann mit seinem gekidnappten Hund telepatieren. Das klingt wieder nach einem surrealen Plot. Bei Quentin Dupieuxs Filmen folgen wir aber immer auch dem Zufall. Dupieux liebt das Verwirrspiel. Das macht ihn zu einem der derzeit aussergewöhnlichsten Filmer.
Punkt 7 Uhr 60 beginnt Dolph Springers Tag. Ausser, dass die Zeit seltsam anmutet, ist alles wie sonst. Gut, der Hund ist weg. Klar, der Nachbar ist irgendwie schräg drauf. Oha, im Büro herrscht Platzregen! Spätestens als die Arbeitskollegen Dolph darauf hinweisen, dass er seit drei Monaten entlassen ist und eigentlich nicht mehr in dem verregneten Büro sitzen müsste, haben wir begriffen — aber was?
Ist das Dolphs Traum? Wenn es ein Traum ist, dann ein verdammt realistischer: Dolphs Gärtner findet in Dolphs Pizza einen Zettel der Pizza-Dienst-Telefonistin, die dem Empfänger ein amoureuses Date vorschlägt, geht hin, macht mit ihr ein Kind (welches Dolph bald als der verlorene Hund angeboten wird?)
Dupieux spielt mit Hinweisen. Er spiegelt die Schlüsse. Als der Gärtner am Ende rückwärts an den Strand läuft und das Kind ihm den Flaschenhals reicht, mit der die Mutter umgebracht wird, scheint auch das wahrscheinlich: Dolphs Frau hat ihn mit dem Gärtner betrogen, worauf er erst sie umbringt und dann ihn.
Dupieux ist immer schräg, immer hochpräzise und selten fassbar. Wie ein Gemälde von Dali, zeigt er Wirklichkeit so lange tiefenscharf, bis wir in eine höhere Wirklichkeit gleiten.
Mir hat selten ein Film so gefallen wie dieser. Und doch will ich Ihnen nicht sagen warum. Noch, was ich für eine Geschichte darin sehe. Lieber wäre mir, Sie erzählen die Geschichte, die Sie darin sehen. Ich mache eine Wette, dass hier nicht zwei Menschen den gleichen Film sehen werden wie ich.
Machen wir den Versuch!
Wenn sie den Film zum zweiten Mal sehen wollen, erhalten Sie an der Kasse der Kult-Kinos eine Freikarte! Gegen Vorweisen des Ausdrucks ihrer Geschichte. Schreiben Sie hier als Kommentar ihre Version in ein paar Sätzen auf, ausdrucken – und dann: auf ein zweites Mal!