Die Kauflust in der Schweiz hat im Juli leicht abgenommen. Der UBS-Konsumindikator sank auf 1,55 Punkte von 1,59 Zählern im Vormonat, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Der Konsumindikator liegt damit praktisch auf seinem langjährigen Durchschnitt.
Die Immatrikulationen von Neuwagen sanken nach dem Rekord vom Vormonat erwartungsgemäss deutlich. Durch die Einführung einer CO2-Abgabe per 1. Juli waren nämlich im Vormonat noch viele Autos neu angemeldet worden.
Zudem lasteten schwache Zahlen zu den Hotelübernachtungen von Inländern auf dem Indikator. Eine deutliche Verbesserung der Geschäftslage im Detailhandel verhinderte aber ein stärkeres Abgleiten. Der Detailhandel leidet allerdings unter dem starken Franken und liegt unter seinem langjährigen Mittel. Der starke Franken fördert den Einkaufstourismus und zwingt Händler zu Preissenkungen.
Aufgrund der Stabilisierung im Wechselkursbereich erwartet die UBS aber, dass sich die Geschäftslage im Detailhandel in den kommenden Monaten weiter verbessert. Für 2012 geht die Grossbank weiterhin von einem robusten Wirtschaftswachstum aus, wobei der Konsum den wichtigsten Beitrag leisten werde.
In einem Kommentar zum UBS-Indikator stellte die VP Bank fest, dass der Index überraschenderweise im Juli nicht stärker gesunken sei. Der aktuelle Indexstand spiegle die Situation der Konsumenten womöglich zu optimistisch. Die grundlegenden Probleme der Schuldenkrise seien weiterhin ungelöst.