Ausgesprochen schneearm und warm: Das ist das Fazit der Schneeforscher des SLF in Davos über den Winter 2016/17 in der Schweiz. Der Winter zählte zu den schneeärmsten überhaupt.
Zwar fiel Mitte November in den Bergen viel Schnee. Doch wegen Föhn schmolz die ganze Pracht schnell dahin. Es folgte der trockenste und schneeärmste Dezember seit Messbeginn vor 70 Jahren, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos am Mittwoch mitteilte.
Der ersehnten Schneefälle trafen erst Anfang Januar ein. Die kältesten Temperaturen im Mittelland seit 30 Jahren sorgten dafür, dass der Schnee in tiefen Lagen wochenlang liegen blieb. Trotzdem zählt der Winter 2016/17 laut den SLF-Wissenschaftern zu den schneeärmsten überhaupt.
Lawinengefahr häufig gering
Die Schneearmut spiegelt sich auch in der prognostizierten Lawinengefahr: Die niedrigste Gefahrenstufe 1 (gering) gab das SLF fast doppelt so häufig heraus wie in den letzten zehn Jahren. Die höheren Gefahrenstufen 2 (mässig), 3 (erheblich) und 4 (gross) erschienen dafür weniger oft als üblich.
Bis Ende April verloren sieben Personen in Lawinen ihr Leben, fünf Touren- und zwei Variantenfahrer. Das sind 65 Prozent weniger als im Durchschnitt der letzten 20 Jahre.
Im Unterschied zu den letzten acht Wintern starben nie mehrere Personen in derselben Lawine – ein Faktor, der laut SLF wohl zur tiefen Opferzahl beigetragen hat. Ausserdem dürften einige Personen einfach Glück gehabt haben.