Der Wagenpark muss in zehn Tagen weiterziehen

Die Wagenplatz-Bewohner müssen bis Ende Februar das nt-Areal verlassen. An einer kuriosen Pressekonferenz verkündeten sie, dass sie auf einen Teil des Horburgpark-Sportplatzes umziehen möchten.

Der zukünftige Standort ist ungewiss: Wagenplatz auf dem nt-Areal. (Bild: Jana Kouril)

Die Wagenplatz-Bewohner müssen bis Ende Februar das nt-Areal verlassen. An einer kuriosen Pressekonferenz verkündeten sie, dass sie auf einen Teil des Horburgpark-Sportplatzes umziehen möchten.

Die Bewohner des Basler Wagenparks luden am Montagnachmittag zur Pressekonferenz. Fragen beantwortete die Truppe, die anonym bleiben will, keine. Aber sie verkündete via Lautsprecher ein Communiqué. Der Grund: Bis Ende Februar müssen sie ihren Standort auf dem nt-Areal verlassen und damit ein weiteres Mal umziehen. Wir erinnern uns: Nachdem sie von der Uferstrasse im Hafen in den Hinterhof bei der Freiburgerstrasse weiterwanderten, landeten sie schliesslich auf dem nt-Areal, wo ihnen von der Liegenschaftseigentümerin CA Immo und dem Stadtkanton eine Wohnperspektive bis Sommer 2012 versprochen worden war.

Im Januar hat Pro Natura Basel gegen diese Nutzung Einsprache erhoben, weil der Schotterboden zur Naturschutzzone des Areals gehöre (die TagesWoche berichtete). In ihrer Stellungnahme kritisierten die Wagenburg-Leute heute Pro Natura: Diese sehe ihn ihnen zwar eine Gefährdung der Naturschutzzone, habe aber nicht verhindert, dass für die Firma Fröde ein Parkplatz über den Wildwuchs betoniert wurde – und zwar, wie die Wagenburg-Leute in ihrem Communiqué mitteilen, zu einem Zeitpunkt, als das Gelände bereits zur Naturschutzzone erklärt worden war.

Thomas Schwarze, Geschäftsführer der Pro Natura Basel, bestätigte dies auf Anfrage der Tageswoche. Er wies dabei aber auf die immer kleinere, zu schützende Fläche auf dem nt-Areal hin.

Neues Ziel: Sportplatz beim Horburgpark

Die Bewohner des Wagenplatzes sind, wie sie selbst sagen, nicht «zonenkonform» – und auch auf dem nt-Areal in Zukunft unerwünscht. In ihrem neuen Communiqué betonen sie, dass sie nach ihren eigenen Regeln leben wollen und fordern von der Stadt einen Duldungsausspruch zu ihrer unkonventionellen Wohnform. Vor allem aber wollen sie endlich einen Ort, wo sie bleiben können. Rund 1500m2 sollte das Gelände ihrer Wünsche umfassen, die Fixkosten sollen tief gehalten sein. Zudem möchten sie darauf kulturelle Veranstaltungen umsetzen können, die im wirtschaftlichen System nicht rentabel sind.

Von der Stadtgärtnerei fordern sie, dass diese ihnen einen Teil des Sportplatzes des Horburgparks zur Gebrauchsleihe zur Verfügung stellt. Auf Anfrage der Tageswoche konnte die Stadtgärtnerei nicht sagen, ob dies eine realistische Möglichkeit sei. Einen Alternativstandort haben die Wagenburg-Leute bis jetzt noch nicht, wie sie der TagesWoche per email mitteilten.

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