Der Schweizer Wald hat einen Erholungswert von bis zu 3,9 Milliarden Franken pro Jahr. Dies zeigt eine Auswertung im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt.
Die Autoren der Studie «Wert der Erholung im Schweizer Wald» haben berechnet, wie viel Geld und Zeit Personen aufwenden, um in einen Wald zu gelangen. Aus diesen Angaben schliessen sie auf den minimalen Erholungsnutzen. Der Grundgedanke dahinter: Die Erholung ist der jeweiligen Person mindestens so viel Geld wert, wie sie für die Anreise ausgibt.
Im Durchschnitt haben Personen 9 Franken für einen Waldbesuch bezahlt. Pro Jahr und Person ergibt dies, je nach angenommener Besuchshäufigkeit, Ausgaben von 290 bis 589 Franken.
Auf die gesamte erwachsene Bevölkerung aufgerechnet beträgt der Erholungsnutzen somit 1,9 bis 3,9 Milliarden Franken. Dieses Ergebnis zeige, wie wichtig der Wald als Erholungsraum für die Schweiz ist, schreibt das BAFU in einer Mitteilung vom Freitag.
Einen besonders hohen Nutzen haben gemäss Studie Jäger, Sammler und allen voran Hundehalter. Dies vermutlich ganz einfach darum, weil sie mehr Zeit im Wald verbringen. Tief ist der berechnete Nutzen hingegen für Personen, die in Wald- oder Parknähe wohnen. Erstere haben tiefe Anfahrtskosten, letztere eine Ausweichmöglichkeit.
Erholungsnutzen ist gesunken
Der Vergleich mit einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2005 zeigt: Der Erholungsnutzen des Waldes ist um 14 Prozent gesunken. Dies hat mit der Berechnungsmethode zu tun. So ist die durchschnittliche Anreisedauer um 33 Prozent gesunken. Zudem sind deutlich weniger Personen mit dem eigenen Auto angereist. Beide Faktoren drücken auf die berechneten Anreisekosten.