Die designierte slowenische Regierungschefin Alenka Bratusek hat in Ljubljana ihr Kabinett vorgestellt. Zweieinhalb Stunden vor dem Ablauf der Frist zur Regierungsbildung präsentierte die Chefin der künftigen Vier-Parteien-Regierung die 13 Minister.
Diese sollen das Land aus der Krise führen sollen. Am Mittwoch hatte sich Bratuseks Mitte-links-Partei Positives Slowenien (PS) mit drei weiteren Parteien auf die Bildung einer Koalition geeinigt.
Probleme mit Finanzminister
Bratusek habe Schwierigkeiten gehabt, einen Finanzminister zu finden, berichtete die Zeitung „Delo“. Daher habe sie sogar erwogen, das Ministerium selbst zu übernehmen.
Den wichtigen Posten in dem unter einer Wirtschaftskrise leidenden Euro-Staat soll nun Uros Cufer von der PS übernehmen. Die grösste Partei der Koalition bekam insgesamt fünf Ministerien, darunter auch das Wirtschaftsressort.
Drei Ministerposten gingen an die Bürgerliste, darunter das Innenministerium. Die Sozialdemokraten erhielten ebenfalls drei Ressorts, darunter das Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales.
Aussenminister bleibt
Die Pensionistenpartei stellt zwei Minister, darunter den Aussenminister. Karl Erjavec war bereits in der scheidenden Regierung Aussenminister. Die Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Janez Jansa war wegen Korruptionsvorwürfen Ende Februar durch ein Misstrauensvotum gestürzt worden.
Die neue Regierung soll in der kommenden Woche vom Parlament bestätigt werden. Die 42-jährige Bratusek steht vor der schwierigen Aufgabe, das 1991 von Jugoslawien unabhängig gewordene Land aus der wirtschaftlichen und sozialen Krise zu führen. Die frühere Beamtin im Finanzministerium ist Expertin für Haushaltsfragen.