Detailhandelsumsatz im März deutlich gesunken

Bei Schweizer Detailhändlern ist im März deutlich weniger eingekauft worden. Die Umsätze sind im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent gefallen. Real, um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigt, beträgt der Rückgang 2,8 Prozent.

Eine Frau kauft im Berner Shoppingzentrum Westside ein (Bild: sda)

Bei Schweizer Detailhändlern ist im März deutlich weniger eingekauft worden. Die Umsätze sind im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent gefallen. Real, um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigt, beträgt der Rückgang 2,8 Prozent.

Im Detailhandel ohne Treibstoffe schrumpfte der Umsatz teuerungsbereinigt um 2,3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Nominal beträgt das Minus 4,0 Prozent. Mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren wurde real 2,6 Prozent (nominal -3,2 Prozent) weniger umgesetzt als im März 2014. Im Nicht-Nahrungsmittelsektor beträgt das reale Minus 2,3 Prozent (nominal -4,8 Prozent).

Detailhändler beklagen nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses den weiter gestiegenen Einkaufstourismus im Ausland. Zudem schrumpfen ihre Umsätze, wenn sie Wechselkursvorteile via Preissenkungen an die Kunden weitergeben.

Auch Einkaufszentren leiden

Die Probleme, mit denen der Detailhandel zu kämpfen hat, zeigen sich auch bei den Einkaufszentren. Im ersten Quartal dieses Jahres ging der Umsatz der Shopping-Center im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,4 Prozent zurück. Zu diesem Resultat kommt eine Analyse, die der Immobiliendienstleiter Wincasa ebenfalls am Montag veröffentlichte.

Die umsatzstärksten Branchen des Shopping-Center-Marktes verzeichnen alle ein Minus: Warenhäuser/Lebensmittel (-3,4 Prozent), Bekleidung (-6,5 Prozent) und Medien (-8,1 Prozent). Für die nähere Zukunft geben sich die Studienverfasser zurückhaltend. Gedämpfte Wachstumsaussichten und anhaltender Einkaufstourismus würden weiter Druck auf die Umsätze im Detailhandel machen, ist man sich bei Wincasa sicher.

Konsumentenstimmung bleibt gut

Während dem Detailhandel die aktuelle Währungssituation zu schaffen macht, zeigen sich die Konsumenten weiterhin kaufbereit. So ist der Konsumentenstimmungsindex des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) im April auf dem gleichen Wert wie im Januar zu liegen gekommen.

Saisonbereinigt sind die Detailhandelsumsätze laut Berechnungen des BFS im März 2015 gegenüber dem Vormonat gestiegen, und zwar sowohl real als auch nominal um 0,7 Prozent.

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